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ERSTER AUFZUG Ouvertüre Ein Hain mit dem Grabmal der Eurydike ERSTE SZENE Orpheus, Chor Nr. 1 - Chor CHOR この小暗き森に、 エウリディーチェ、 汝が影墓の辺にいば、 ORPHEUS エウリディーチェ。 CHOR 聞けこの歎を。 涙を、 涙を見よ。流す涙を。 ORPHEUS エウリディーチェ。 CHOR 棄てられし夫の泣くを。 哀れと見よ。傷ましと見よ。 ORPHEUS エウリディーチェ。 CHOR 亡き汝帰り来。 いたつきに悩めり。 来よや。来て救えかし。 Nr. 2 - Rezitativ ORPHEUS 友よ。歎に痛こそ増せ。 薦めよ、亡き御魂に 贄を今一度。 墓に蒔け、花を。 Nr. 3 - Pantomime Während der Pantomime bekränzen die Gefährten das Grabmal der Eurydike, die Nymphen streuen Blumen. Nr. 4 - Chor CHOR この小暗き森に、 エウリディーチェ、 汝が影墓の辺にいば、 聞けこの歎を涙を、 涙を見よ。流す涙を。 見よ、流す涙を。 Während des Nachspiels entfernt sich langsam der Chor. Nr. 5 - Rezitativ ORPHEUS 皆往け。 墓の辺におらばや。 艱をのみ友として。 Nr. 6 - Ritornell ZWEITE SZENE Orpheus allein. Nr. 7 - Arie ORPHEUS 我はかこてり 曙に、 夕蔭に、夕蔭に。 逝きし君よ。 我は呼べど 答せぬ、答せぬ。 Nr. 8 - Rezitativ ORPHEUS エウリディーチェ。 エウリディーチェ。 亡き魂。今いづこ。 夫、我傷みて 絶間なく 汝をぞ呼べる。 神々、汝を返せ。 呼べども風に消さるる、風に消さるる。 Nr. 9 - Arie ORPHEUS 懐かしさに、 立ち別れし岸にいて、 岸にいて、 高く呼ぶ名ぞ徒に 反響する、 反響する、反響する。 Nr. 10 - Rezitativ ORPHEUS エウリディーチェ。エウリディーチェ。 聞えたる汝が名ぞ。 呼ぶを森も聞きつ。 谷も聞きつ。 老木の幹、 若木の小枝に、 汝が名刻みつ。 エウリディーチェ逝きぬ。 我のみ生く。 神よ。君なくば、 吾も死なばや。 Nr. 11 - Arie ORPHEUS 袖ぞ濡るる、 夜明くるより暮るるまで、 暮るるまで。 水は咽ぶ、 歎く我身打ちまねび、 打ちまねび。 Nr. 12 - Rezitativ ORPHEUS 心なのアヘロンの荒神、 力強き神、 プルトの仰い、 そしみて行い果たし、 美しきも、 若きも撰ばず、 はしき我妻を奪いぬ。 哀しきかな。 妻を盛の花を 散らしつるよ、 荒き汝が手。 情なの神よ。 我に返せ。 いでや、降らむ、黄泉の岸に。 我声、我色和めむ汝を。 縦し汝怒るとも、 いかで恐れめや。 DRITTE SZENE Orpheus. Amor AMOR 恋の神ぞ来し、慰めに。 頼めよ。チエウス汝を憐む。 黄泉へ、いざ降り行け。捜せ、 エウリディーチェを影の群に。 Nr. 13 - Arie AMOR 汝が絃の音色聞せよ、黄泉にて。 和めよ、荒神の怒。 さらば女汝と帰らむ。さらば女汝と帰らむ。 ORPHEUS あな、相見むとや。 AMOR 汝が絃の音色聞せよ、 黄泉にて。 和めよ、荒神の怒。 さらば女汝と帰らむ。さらば女汝と帰らむ。 Nr. 14 - Rezitativ ORPHEUS あな、相見むとや。 AMOR さはれ。汝堪うべしや。 汝を神等の 逢わせむ試に。 ORPHEUS 否。女のために、 何をか恐るべき。 AMOR さらば御旨聞け。 帰り着くまでは、 努面をな見そ。 見ば、妻とはに帰る期あらじ。 大御教ぞ。 神の御恵にな背きそ。 Nr. 15 - Arie AMOR 神の仰善く守りて、 黙あり堪え忍ぶ。 これぞ男子なる。 忍ぶ。 これぞ男子なる。 楽しさ又得まほしくば、 涙払え。 楽しき日は汝を待てり。 得まほしくば、 涙払え。 VIERTE SZENE Orpheus allein. Nr. 16 - Rezitativ ORPHEUS 何と云いし。 エウリディーチェを 又も得べしとや。 さわれわが悲しさや いや増さむ。 めぐり逢わむ時 見も倚り添いも えせずあらば。 恋人よ。 汝はた悲み怒りて 吾を見む。 あわれ、その様思い 見てだに 血も氷とならむとす。 堪へなむ。いでや。為し遂げむ。 往きて死なむ勝れり、 女を棄てて、 世の中にあらむよりは。 神々。守れ。 まつろう身を。 ERSTER AUFZUG Ouvertüre Ein Hain mit dem Grabmal der Eurydike ERSTE SZENE Orpheus, Chor Nr. 1 - Chor CHOR O wenn in diesen dunklen Hainen, Eurydike, noch dein Schatten um dein ödes Grabmal schwebt - ORPHEUS Eurydike! CHOR Ach, so höre diese Klagen, sieh die Tränen, die wir trauernd vergiessen für dicht ORPHEUS Eurydike! CHOR Sieh deinen Gatten, den Verlass nen, weinen, rührt sein Klagen dich nicht? ORPHEUS Eurydike! CHOR Du Entfloh ne, kehr ihm wieder! Bange Trauer beugt tief ihn nieder, komm, Teure, banne den tötenden Gram! Nr. 2 - Rezitativ ORPHEUS O Freunde, dieses Klagen vermehrt nur meine Leiden! Den heiligen Manen Eurydikens bringt nun das letzte Totenopfer, und streuet Blumen auf ihr Grab. Nr. 3 - Pantomime Während der Pantomime bekränzen die Gefährten das Grabmal der Eurydike, die Nymphen streuen Blumen. Nr. 4 - Chor CHOR O wenn in diesen dunklen Hainen, Eurydike, noch dein Schatten um dein ödes Grabmal schwebt, ach, so höre diese Klagen, sieh die Tränen, die wir trauernd vergiessen für dich Während des Nachspiels entfernt sich langsam der Chor. Nr. 5 - Rezitativ ORPHEUS Lasst mich allein! Dies Grab ist meinem Schmerze heilig, und keiner sei mit mir als nur mein Kummer. Nr. 6 - Ritornell ZWEITE SZENE Orpheus allein. Nr. 7 - Arie ORPHEUS So klag ich ihren Tod dem frühen Morgenrot, dem Abendschimmer; doch sie, des Orkus Raub, bei meinem Rufen taub, antwortet nimmer. Nr. 8 - Rezitativ ORPHEUS Eurydike, Eurydike! Teurer Schatten! Ach, wie weit bist du? Dein Gemahl, tief in Trauer versenkt und gefoltert vom Schmerz, ruft dich immer, fordert von den Göttern dich wieder. Die Winde, ach, entführen seine Klagen. Nr. 9 - Arie ORPHEUS Wehklagend irr ich so, dort, wo sie mir entfloh, am Ufer nieder; des süssen Namens Schall tönt dann der Widerhall mitleidig wieder. Nr. 10 - Rezitativ ORPHEUS Eurydike, Eurydikel Dein süsser Name tönt überall. Der Hain hat ihn oft von mir gehört, jedes Tal kennet ihn; in entlaubte Stämme, in die Rinde junger Eichen grub meine Hand ihn zitternd. Eurydike ist nicht mehr, ach! und ich lebe noch! Götter, gebt Leben ihr wieder oder gebt auch mir den Tod! Nr. 11 - Arie ORPHEUS Weinend gedenk ich dein, früh, wenn der Tag erscheint, spät, wenn er schwindet. Voll Mitleid mit meiner Qual, murmelt der Fluss im Tal, wer nur gibt Antwort mir. Nr. 12 - Rezitativ ORPHEUS Grausame Götter Acherons, des Reichs der Schatten, ihr, die ihr herrschet mit Schrecken, dienstbar Plutos Machtgebote, die ihr begierig seine Befehle erfüllt, die nichts erweicht und rührt, nicht die Jugend, nicht die Schönheit; ihr habt mir geraubt die zärtlich treue Gattin, o welch hartes Geschick! Nicht sie, im Zauber holder Jugend, verschonte eure Hand voll Mord und Raubbegier? Unerbittliche Tyrannen! Ich ford re sie zurück! Ja, ich steige hinab zu des Orkus Gestaden; meine Klagen, meine Tränen sollen beugen euren Grimm; kühn mit eurer Wut mich zu messen, fühl ich Kraft, fühl ich Mut genug! DRITTE SZENE Orpheus. Amor AMOR Gott Amor kommt zum Trost dem verzweifelnden Gatten. Vertraue mir, denn Zeus hat dein Schicksal gerührt. Zum Reich des Orkus darfst du gehen; dort siehst du Eurydike im stillen Reich der Schatten. Nr. 13 - Arie AMOR Deines Harfenspiels Harmonien stimme dort an mit milder Glut; bezähmst du der Tyrannen entsetzliche Wut, wirst du aus jenem Reich mit ihr in Frieden ziehen. ORPHEUS Wie, ich soll sie wiedersehn? AMOR Deines Harfenspiels Harmonien stimme dort an mit milder Glut; bezähmst du der Tyrannen entsetzliche Wut, wirst du aus jenem Reich mit ihr in Frieden ziehen. Nr. 14 - Rezitativ ORPHEUS Wie, ich soll sie wiedersehn? AMOR Ja; doch vernimm vorher, was dir nach der Götter Geheiss auferlegt zu tun und zu dulden. ORPHEUS O kein Befehl schreckt mich zurück, für sie besteh ich jede Prüfung. AMOR So höre, was dir Zeus befiehlt Eh du die Erde erreichest, hüte dich, einen Blick auf die Gattin zu tun, sonst verwirkst du ihr Leben und verlierst sie auf ewig. So lautet das Gebot, so verlangt es Zeus!. Seiner Gnade bezeig dich wert! Nr. 15 - Arie AMOR Mit Freuden den Willen der Götter erfüllen, vor ihnen sich beugen, und dulden und schweigen, beglücket den Mann. Soll süsses Entzücken dich wieder beglücken, so hemme die Klage, die seligsten Tage erwarten dich dann. VIERTE SZENE Orpheus allein. Nr. 16 - Rezitativ ORPHEUS Was hör ich? Ist es wahr? Eurydike werde ich sehn, meine Eurydike? Doch doppelt Leiden wird mich erfüllen in jener Stunde, wenn ich, berauschet vor Wonne, auf sie nicht dürfte blicken, nicht drücken sie ans Herz! O du Geliebte, Beute wirst du tödlichem Schmerz! Schon seh ich keine Wahl! Mich foltert dies Schreckensbild; ach, schon bei dem Gedanken fühl ich in den Adern erstarren mein Blut. Tragen will ich s, ich will es mutig vollenden! Mein Unglück, nicht länger ist s zu tragen, und lieber will ich erliegen den Gefahren, als ohne sie leben! Götter, leiht mir euren Schutz, ich werde gehorchen! Gluck,Christoph Willibald/Orpheus und Eurydike/ActⅡ
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岩手めんこいテレビ(mit) 基本情報 テロップ機材 ラムダシステムズ・電子テロッパー(パソコン作成)・テロメイヤー(一部)(1991年開局~ 97.3)→不明( 97.4~) 基本書体 平成角ゴシックW5( 97.4~ 99.3)→平成角ゴシックW9( 99.4~) ヘッドライン書体 平成角ゴシックW9 その他の書体 ゴナ(現在使用なし) テロップ制作会社 (mitスーパーニュースのテロップはフジテレビの引用) ローカルニュース mitスーパーニュース(2008年4月~) (2005年4月~2008年3月) mitスーパーニュース・週末のローカルニュース スポットニュース mitニュース あすの天気(ヘットライン書体等はローカル版ニューススピーク同様) おまけ:mitあすの天気&インフォ 地震情報 (06.05.15~)縁が細くなった (~06.05.14) 一時期(2005年10月19日) 津波注意報 SENKYO WARS FNN総選挙2005(岩手版)
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ACHTER AUFTRITT van Bett. Meisterin Browe VAN BETT Verlasst Euch auf mich, Frau Browe, ich habe ihn; dieser Iwanow will mir nicht aus dem Kopf - er ist mir schon von einigen als ein homo suspectus bezeichnet worden. MEISTERIN BROWE Ein pectus? Um Verzeihung, Herr Bürgermeister - VAN BETT Das will sagen, ein Taugenichts, der sich s einfallen lässt, meine Nichte zu beliebäugeln. MEISTERIN BROWE Davon weiss ich nichts, und es geht mich auch nichts an. VAN BETT Aber mich geht s an, den Bürgermeister! Ich soll einen verdächtigen Menschen aufsuchen, und das kann kein anderer sein, als einer, der mit meiner Nichte liebäugelt. MEISTERIN BROWE Kurz, ich halte den Peter lwanow für einen rechtlichen Burschen. Jetzt muss ich an meine Geschäfte, also, Gott zum Gruss, Herr Bürgermeister. VAN BETT Noch ein Wort, Frau Browe. Ihr gebt heute ein Gastmahl, ein Fest - MEISTERIN BROWE Mein ältester Sohn macht Hochzeit, und da wissen Sie wohl - VAN BETT Gut, habe gar nichts dagegen. Ich wollte Euch nur darauf aufmerksam machen, dass bei solchen Lustbarkeiten häufig Händel vorfallen. MEISTERIN BROWE Das wollen wir nicht hoffen. VAN BETT Bei Gott ist kein Ding unmöglich und bei besoffenen Zimmergesellen, noch viel weniger - ich halte es daher für meine Pflicht, alles in Person zu. beaufsichtigen. MEISTERIN BROWE für sich Auf den haben wir gewartet. laut Wenn es Ihnen Spass macht - VAN BETT Keineswegs; bloss ein Opfer, welches ich der öffentlichen Sicherheit bringe. Wann wird gespeist? MEISTERIN BROWE Um zwölf Uhr Herr Bürgermeister. VAN BETT Da finde ich mich ein, denn convivia habent multa scandalia. NEUNTER AUFTRITT Die Vorigen. Lord Syndham. LORD Finde ich hier vielleicht den Herrn Bürgermeister? MEISTERIN BROWE Hier, dieser Herr. für sich Gott sei Dank, da werde ich den Gierschlund mit guter Manier los. Sie geht VAN BETT ihr nachrufend Ich lasse nicht warten, verlasst Euch darauf. MEISTERIN BROWE Ich bin auch gar nicht bange. Sie geht ab ZEHNTER AUFTRITT van Bett. Lord Syndham LORD Ich habe Sie um eine Gefälligkeit zu bitten, mein Herr. VAN BETT für sich Das ist der Engländer, der sich seit einigen Tagen sehen lässt laut Darf ich um Dero Firma, will sagen, Dero Namen bitten? LORD Später sollen Sie erf ahren, wer ich bin. Erst bedarf ich Ihres Beistandes bei einer Nachforschung von höchster Wichtigkeit. VAN BETT Reden Sie! Nachforschungen - darin bin ich stark! Forte! LORD So hören Sie; Sie müssen mir einen jungen Mann entdecken helfen, der sich als Zimmergeselle hier aufhält. VAN BETT für sich Schon wieder. laut Warten Sie mal, was für ein Landsmann? LORD Einen Russen. VAN BETT Der Peter heisst? LORD Sie wissen also? VAN BETT Ob! Dem laure ich schon lange auf, ich habe sogar vor wenigen Minuten noch Verhaltungsbefehle seinetwegen bekommen. Ich fixierte ihn - zwei Minuten - heraus war s. LORD vergnügt Herr Bürgermeister, Ihr Glück ist in Ihren Händen. VAN BETT In meinen Händen? Ei, wieso? LORD geheimnisvoll Suchen Sie auf eine geschickte Weise von diesem Peter herauszubringen, welches seine Pläne in bezug auf England sind. VAN BETT Auf England? Aha! LORD Doch ohne ihn merken zu lassen, dass er entdeckt ist; vor allem müssen Sie verhüten, dass der französische Gesandte uns zuvorkomme. VAN BETT Der französische Gesandte, mischt sich der auch hinein? Das Volk muss seine Nase doch in alles stecken. LORD Darum vorsichtig, denn auch er sucht unsern Peter und möchte gern - ebenso wie ich - VAN BETT Aha! Intelligo. Verlassen Sie sich auf mich, ich werde alles leiten. Erst f ange ich an - in bezug auf - versteht sich, ohne ihn merken zu lassen - und dann ergibt sich das übrige von selbst. LORD Gelingt es, so sind 2000 Pfund Ihr Lohn. VAN BETT 2000 Pfund! Euer Herrlichkeit setzen mich in Verlegenheit. LORD Wieso? VAN BETT Hat gar nichts zu sagen; weiter, wenn s gefällig ist. LORD Eilen Sie, die Sache ist dringend und die Zeit kurz. Wo finde ich Sie wieder? VAN BETT In einer Stunde sind wir alle in der grossen Schenke versammelt, unser Mann ist auch dort, und Ehrwürden hätten dann die schönste Gelegenheit - LORD Gut, gut; um jedem Verdachte auszuweichen, werde ich verkleidet dort erscheinen. Sorgen Sie nur dafür, dass niemand mit ihm spricht. Vorsicht, die Sache ist zu wichtig. Auf Wiedersehen! 2000 Pfund!. Bedenken Sie! Er geht ab VAN BETT Verlassen Sich Euer Eminenz auf mich. ELFTER AUFTRITT van Bett allein. VAN BETT Ich verstehe kein Wort von der ganzen Geschichte. Was Teufel haben sie alle mit dem armen Iwanow vor; es muss eine hohe Standesperson sein oder ein Staatsverbrecher. Übrigens ist es ein wahres Glück, dass die Sache an mich kam, denn wehe dem Staate, wo dergleichen politische Angelegenheiten in ungeschickte Hände fallen. ZWÖLFTER AUFTRITT Iwanow. van Bett. IWANOW Ach Gott! Da laufe ich ihm gerade ins Gesicht. VAN BETT für sich Da ist er; jetzt krieg ich s heraus - aber nur immer fein. freundlich Nun, mein lieber Iwanow. IWANOW erstaunt, für sich Sein lieber Iwanow? VAN BETT für sich Der vertrauliche Ton scheint ihm zu missfallen. laut Nehmen Sie s nicht übel, Herr Iwanow, und seien Sie versichert, dass ich nichts weniger beabsichtige, als das Geheimnis zu erraten, das Sie hier in Saardam zurückhält. IWANOW für sich s ist richtig, er weiss alles. laut Nun, weil es denn nicht anders sein kann, Sie haben von meinem Obersten Nachricht erhalten? VAN BETT Allerdings. für sich Sein Oberst? Der Engländer ist also ein Oberst, das hätte ich heraus. laut Ich weiss, welche Gefahr Sie laufen, wenn der französische Gesandte Sie entdeckt. IWANOW Der russische Gesandte wollen Sie sagen. VAN BETT Der französische! Ich werde doch den französischen Gesandten kennen. Aber fürchten Sie nichts. wichtig Der englische Oberst ist hier, adest! IWANOW für sich Jetzt ist s wieder ein englischer Oberst. VAN BETT Kurz, es sind alle Massregeln getroffen - wir schliessen ab zur Zufriedenheit aller Teile. IWANOW Wie, Herr Bürgermeister, Sie sind also nicht gegen mich? VAN BETT Ich? Oh, Herr Iwanow, wie können Sie mich für so, mit Erlaubnis zu sagen, unpolitechnisch halten? Nr. 6 - Duett IWANOW für sich Darf ich wohl den Worten trauen, Spielt er nicht etwa den Schlauen, Was ihm sonst zwar schwer gelingt? Darf ich es denn wirklich wagen, Alles ihm heraus zu sagen, Ob es mir nicht Schaden bringt? VAN BETT für sich Er scheint mir nicht recht zu trauen, Spielt am Ende gar den Schlauen, Glaubt, dass mir es nicht gelingt. Ganz behutsam werd ich fragen, Dann wird er schon alles sagen, Was uns grossen Nutzen bringt. IWANOW zu van Bett Verzeihen Sie, wenn ich es noch nicht wage, So mit der Sprache recht herauszugehn; Man traut nicht jedem gleich in meiner Lage, Sie werden mich recht gut verstehn. VAN BETT Ei, Freund, das kann ich keinem wohl verdenken, Wenn nämlich er,wo Argwohn spürt, Doch dürfen Sie mir Ihr Vertrauen schenken, Da es zu Ihrem Lebensglücke führt. IWANOW ist überrascht und sagt Mein Lebensglück! VAN BETT Das Ganze leitet mein Genie - IWANOW Das freut mich sehr, erfahren Sie - Er stockt. Sie sehen sich eine Weile an, dann singt jeder für sich. VAN BETT beiseite Er will nicht heraus mit der Sprache, Und noch ganz dunkel, sehr dunkel ist mir diese Sache, Drum ist es Zeit, hohe Zeit, dass den Anfang ich mache, Denn bis jetzt bin ich immer, noch immer so klug wie vorher. IWANOW beiseite Er will nicht heraus mit der Sprache, Und noch sehr dunkel, ganz dunkel ist mir diese Sache, Doch ist s gewagt, ja es ist sehr gewagt, wenn den Anfang ich mache, Und ist es geschehen, dann kann ich zurück nimmer-mehr. VAN BETT der sich besonnen Jetzt hab ich s, jetzt hab ich s, Nun fang ich ihn gleich. wichtig Was ist Ihr Plan in bezug auf Frankreich? IWANOW verwundert Mein Plan? VAN BETT Nun ja, der Plan, ich meine, der Plan. IWANOW für sich Was ficht ihn denn schon wieder an? VAN BETT Mein Gott, Sie kennen doch Frankreich? IWANOW Nein. VAN BETT Nicht? IWANOW Doch soll s ein schönes Ländchen sein. VAN BETT für sich Diese Wendung war sehr fein. laut Aber England kennen Sie ganz genau? IWANOW Das heisst - VAN BETT für sich Aha! IWANOW Wieso? VAN BETT Ich frage, kennen Sie England genau? IWANOW achselzuckend Je nun! VAN BETT für sich Die Antwort war wieder schlau. Da lässt sich für s erste nun weiter nichts tun, s ist gewiss, dass er Aufträge hat. Er zuckte die Achseln und sagte je nun! s ist ein feiner Diplomat. IWANOW für sich Soll ich ihm gestehn, oder soll ich s nicht tun? Teuer ist hier guter Rat. VAN BETT für sich Er zuckte die Achseln und sagte je nun! s ist ein feiner Diplomat. - Wie wär s, wenn, zum Geständnis ihn zu bringen, Ich ihm nun Hoffnung zeigte auf Marien; Er ist ihr sehr geneigt, legt leichter sich zum Ziele. IWANOW für sich Nun sinnt er sicher wieder neue Fragen aus, Die zu beantworten ich nicht imstande bin. VAN BETT laut Sie lieben meine Nichte? IWANOW Was ist das? VAN BETT für sich Er stutzt! laut Sie lieben sie, nicht wahr, hab ich recht? IWANOW für sich Wie kommt in diesem Augenblick er auf Marie? VAN BETT für sich Er stutzt schon wieder. laut Lieben Sie sie nicht? IWANOW für sich Ich weiss nicht, soll ich s ihm gestehn? VAN BETT für sich Er stutzt zum dritten Male! laut Nun, junger Stutzer, hören Sie mich an Gelingt des Obersten gehoffter Plan, So könnte wohl es sich gestalten, Dass Sie Mariens Hand erhalten. IWANOW freudig Was hör ich? VAN BETT für sich Das traf! IWANOW O welch ein Glück, welch süsses Glück! Alles willig zu gestehen, sollen Sie bereit mich sehen. VAN BETT Alles willig zu gestehen, werde ich bereit ihn sehen. IWANOW Ist der Oberst nur zugegen, schenk ich reinen Wein ihm ein. VAN BETT Dazu konnte ihn bewegen meine Schlauheit nur allein. IWANOW Oh, wie konnt ich jemals hoff en, zu erreichen dieses Glück! VAN BETT Herrlich hab ich es getroffen, ha! Es war ein Meisterstück! IWANOW beiseite Endlich wird es mir gelingen, Die Geliebte zu erringen Und zu ernten süssen Lohn! Nun darf ich ohne Furcht gestehen, Was mich drückte lange schon. Ja, vor Wonne möcht ich springen, Endlich wird es mir gelingen, Die Geliebte zu erringen Und zu ernten süssen Lohn. VAN BETT beiseite So nur kann es mir gelingen, In die Sache Licht zu bringen Und zu ernten reichen Lohn! Dass ich gleich alles würd erspähen, Ei, das wusst ich lange schon. So nur kann es mir gelingen, In die Sache Licht zu bringen, Ruhm und Ehre zu erringen Und zu ernten reichen Lohn. Er geht ab DREIZEHNTER AUFTRITT Iwanow allein. IWANOW Meiner Seel, das begreif ich nicht - ich denke, der Mann ist bitterböse auf mich und im Gegenteil, er überhäuft mich nicht nur mit Höflichkeiten, sondern er will sogar mein Glück gründen. Da kommt Marie - alle Wetter - und der windige Franzose hinter ihr her; jetzt kriegt meine Freude gleich wieder eine Ohrfeige. VIERZEHNTER AUFTRITT Iwanow. Marie, ihr folgt Marquis von Chateauneuf. MARQUIS Diesmal, mein holdes Kind, entfliehen Sie mir nicht. MARIE Lassen Sie mich! MARQUIS Sie sind so spröde; gewiss fürchten Sie, dass Ihr Liebhaber - IWANOW tritt dazwischen Da ist der Liebhaber. MARQUIS lacht Ah, freut mich, dass ich die Ehre habe - IWANOW Mich nicht. Ist es bei Ihnen zulande Sitte, dass man sittsamen Mädchen am hellen, lichten Tage nachläuft? MARQUIS Und wenn ich ja sagte? IWANOW Hier wollen wir die Sitte nicht einführen, verstehen Sie mich? MARQUIS Sehr determiniert! - Mein schönes Kind, wie nennt sich der junge Brausekopf? IWANOW Peter Iwanow, Ihnen zu dienen oder nicht zu dienen, besser gesagt. MARIE So fange doch nur nicht etwa Streit an. IWANOW Es ist wahr, ich sollte mich eigentlich bei dem Herrn bedanken. Sie streiten zusammen MARQUIS für sich Peter Iwanow? Es wäre doch lustig, wenn ich durch die Neckerei mit einem Mädchen den Zaren entdeckt hätte, den ich seit zwei Tagen suche. IWANOW zu Marie Ei Sapperment, alles muss doch seine Grenzen haben, auch die Courschneidenlasserei, und meine Meinung musste ich ihm wenigstens sagen. MARQUIS beiseite Es wäre möglich - lass sehen! laut Ihr heisst Peter? IWANOW Ja, zum Henker, ich habe es schon einmal gesagt. MARIE leise Wirst du dem Herrn gleich freundlich antworten, du grober Mensch! IWANOW Du wirst doch nicht verlangen - MARIE Ich tanze heut keinen Schritt mit dir. IWANOW Aber Marie - MARIE böse Adieu, Herr Iwanow! IWANOW mit grimassierter Freundlichkeit zum Marquis Ich heisse Peter Iwanow. für sich Dass dich ein Donnerwetter! FÜNFZEHNTER AUFTRITT Die Vorigen. Zar Nr. 7 - Finale ZAR zu Marie und Iwanow Das Fest beginnt, seid ihr bereit und fertig? Schon ertönt lautes Jubelgeschrei; Man ist des Brautpaars nur gewärtig, Dann ziehn sie im Glanze hier vorbei. MARIE Eben recht, dass Ihr kommt, denn nur Ihr seid der Mann, Der den Kopf diesem Herrn da zurechtsetzen kann. ZAR Was gibt es wieder? MARIE Händel zwischen den beiden; Dass man mich hübsch findet, will er nicht leiden, Und ich kann doch, weiss Gott, nichts dafür. IWANOW Deine Hübschigkeit geht den Franzosen nichts an. MARQUIS der den Zaren beobachtet Das ist wahrlich ein anderer Mann. Die edle Bildung, der feurige Blick! IWANOW für sich, auf den Marquis blickend Wart nur, dir brech ich noch das Genick. ZAR für sich Ein Franzose, wie kommt der hierher? MARIE zu Iwanow Du wütest wieder gar zu sehr. IWANOW Oh, dass er doch bei allen Teufeln wärl MARQUIS Das ist fürwahr kein gewöhnlich Gesicht. Lass sehn, vielleicht täusche ich mich nicht. Er tritt zwischen Marie und Iwanow Ich kam nicht, Zwietracht zu erregen Hierher, das glaubt mir sicherlich. Drum frag ich, lieber Freund, weswegen Seid Ihr so bitterböse nur auf mich? Lasst Euren Zorn entschwinden Und reicht versöhnlich mir die Hand; Ist, eine Schöne schön zu finden, Denn ein Verbrechen hierzuland? Ich kann kein reizend Wesen sehn, Muss huld gend nahn; Ist hier vielleicht zuviel geschehn, Erbitt ich gnäd ge Strafe mir. MARIE Ich darf in Wahrheit eingestehen, Er huldigte sehr artig mir Hat er zuviel mich angesehen, Wird gnäd ge Strafe ihm dafür. IWANOW Ich darf in Wahrheit eingestehen, Er huldigte gehörig ihr; Das soll ich alles so ansehen, Und doch verargt den Zorn man mir. ZAR Ich darf in Wahrheit eingestehen, Der Mann aus Frankreich scheinet mir Nicht auf Erobrung auszugehen, Ihn fesseln andre Zwecke hier. zum Marquis Wo sind Sie her, mein Herr, wenn mir erlaubt zu fragen? MARQUIS tritt dem Zaren zur Linken Von Rijswijk, der Gesandtschaft dien ich dort; Wir reisen ab in wenig Tagen. ZAR Warum verlassen Sie den Ort? MARQUIS den Zaren stets fixierend Der Grund ist einfach, es kam uns zu Ohren - Die Nachricht wurde als verbürgt genannt - Der Zar sei rettungslos verloren, Der Russen Niederlage ist nur zu bekannt. ZAR heftig Unmöglich! MARQUIS für sich Es ist der Zar, bei meiner Ehr -. ZAR Wer sagt das? MARQUIS s ist gewiss, der Russen tapfres Heer Soll vom Grosswesir total geschlagen sein. Indem wir reden, ziehen sie in Moskau ein. ZAR sich vergessend Ha, schändlich ist s erlogen! Die Türken weit und breit, Sie zittern vor der Russen Tapferkeit; Die Siege bei Procop verkünden ihre Taten. MARQUIS leise sprechend, zum Zaren Sie sind der Zar, Sie haben sich verraten. ZAR für sich Was tat ich? MARIE und IWANOW die sich zurückgezogen, vortretend Was habt ihr? ZAR Es ist nichts, mein Freund, glaube mir. IWANOW triumphierend zum Zaren Du nimmst dich meiner treulich an, Das ist brav! MARIE spottend zu Iwanow Was hat man dir zuleid getan, Du armer, armer Mann? Musik auf dem Theater Ach die Musik, ei das ist gut. Es geht zum Tanz. IWANOW Mir ist gar nicht tanzerig zumut. Sie gehen nach dem Hintergrund MARQUIS zum Zaren Sire, ich habe Sie erkannt. ZAR Wer sind Sie? MARQUIS Marquis von Chateauneuf, Vom König von Frankreich hierhergesandt. Wollen Sie die Gnad gewähren, Mich huldreich anzuhören? ZAR leise Man kommt. Auf Ihr Inkognito bedacht! Wir treffen uns, für jetzt so viel, Dass mir Ihr Hiersein Freude macht, Es führt vielleicht uns zum gehofften Ziel. SECHZEHNTER AUFTRITT Die Vorigen. Meisterin Browe. Braut und Bräutigam nebst Gefolge. Musikanten. CHOR Lustig zum Tanze, jubelt, springet Lustig zum Schmause, Gläser klinget! Schmücket mit Kränzedas bräutliche Haus! Glück, Heil und Segen Auf allen Wegen Dem lieblichen Paar! Doch übers Jahr Bringen wir neue Wünsche dar. MEISTERIN BROWE Ist es gefällig, Jungfer Marie, Euch unserm Zuge anzureihn? MARIE Ihr seid zu gütig, die Braut geleiten Wird mir ne grosse Ehre sein. MEISTERIN BROWE Dann lasst uns gehen, dort in der Schenke Ist zum Empfang schon alles bereit. IWANOW Weisst du, Marie, was ich jetzt denke? Ich wollte, wir wär n auch so weit. MARIE Sieh doch nicht so grämlich drein, Versprich mir, recht hübsch fromm zu sein, Und plage dich nicht mit Sorgen. Ist es nicht heute, ist es doch morgen, In kurzem sind wir auch so weit, Dann singt man uns, so wie ihnen heut. Lustig zum Tanze, jubelt, springet, Lustig zum Schmause, Gläser klinget! CHOR Lustig zum Tanze, jubelt, springet, Lustig zum Schmause, Gläser klinget! MEISTERIN BROWE erblickt Chateauneuf Wer ist der Fremde, kennt ihr ihn nicht, Mit welchem Peter so eifrig spricht? CHOR Wer ist der Fremde, kennt ihr ihn nicht? IWANOW Neugierig seid ihr ganz und gar nicht. s ist ein Franzose, der dort steht Und allen Mädchen den Kopf verdreht. DIE MÄDCHEN sich vordrängend Allen Mädchen? MARIE Das ist nicht wahr! IWANOW Ja so, nur einer. DIE MÄDCHEN Ist das wahr, ist das wahr? IWANOW Jetzt ist mir s klar. MEISTERIN BROWE Scheint ein Bekannter von Peter zu sein, Dann ist es schicklich, man ladet ihn ein. Sie will sich dem Zaren nähern, welcher bis dahin mit dem Marquis eifrig gesprochen hat. IWANOW Das fehlte noch! ZAR mit steigendem Feuer Denen ich Lieb um Lieb geweiht, Glanz und Wohlstand gegeben, Mir trachten die Falschen nach dem Leben! Doch die Verräter sollen es büssen! Sterben seh ich sie bald zu meinen Füssen! ALLE werden aufmerksam MARQUIS bemerkt es und flüstert dem Zaren zu Vorsicht, Sire, man merkt auf uns. ZAR fasst sich schnell und wendet sich mit erkünstelter Heiterkeit zu den übrigen Lustig zum Tanze, jubelt, springet. für sich Mein heisses Blut verrät mich. MARQUIS einfallend Lustig zum Schmause, Gläser klinget! CHOR Lustig zum Tanze, jubelt, springet, Lustig zum Schmause, Gläser klinget! ZAR zum Marquis Hier lauscht man jedem unsrer Worte, Ich harre Ihrer am genannten Orte. Dort, von der Gäste Schwarm umrauscht, So leicht kein Späher uns belauscht. heiter zum Chor Die Zeit verrinnt, das Fest beginntl CHOR Die Zeit verrinnt, das Fest beginnt! Der Tag sei nur der Lust geweiht, Auf, auf zur Freud und Fröhlichkeit! MARIE All diese bangen Zweifel, wann werden sie wohl enden? Schenkst du mir nicht Vertrauen, so wirst du nie mein Mann. Ich glaube, wenn wir beide schon vorm Altare ständen, So fingst du, mich zu quälen, von neuem wieder an. Denn deinem Wort ist nicht zu glauben, Und bin ich auch dein Weibchen, so hegst du dennoch Zweifel, Denn seh ich mich nur um, so wandelt Eifersucht dich an. Doch weg mit Grillen, weg mit Sorgen, Tanzt und jubelt bis zum Morgen! Ach, wie gerne möchte ich dir vertraun, Leider kann ich nie auf deine Schwüre baun. IWANOW All diese bangen Zweifel, sie werden dann erst enden, Wenn ich als teure Gattin ans Herz dich schliessen kann. Oh, dass wir doch nur beide schon vorm Altare ständen. Wie ruhig und zufrieden, wie glücklich wär ich dann. ja, auf mein Wort, du darfst mir traun, ja, auf mein Wort, du darfst mir glauben! Bist du nur erst mein Weibchen, dann schwinden alle Zweifel Und nimmer wandelt mehr ein Zug von Eifersucht mich an. Doch weg mit Grillen, weg mit Sorgen, Tanzt und jubelt bis zum Morgen! ja, du kannst auf meine Schwüre baun. Ich schwör es, du darfst mir kühn vertraun. ZAR und MARQUIS Mög der Himmel gnädig wenden, Was Verräterlist ersann, Sonst muss/wird blutig ich/er vollenden, Und bestrafen diesen Plan. Wo Undank wohnt, nicht Frieden thront. Mein/Sein Volk beglücken ist mein/war sein eifriges Bestreben, Undank ist dafür mein/sein Lohn. MEISTERIN BROWE und CHOR Freude streut mit vollen Händen Heute Gaben jedermann, Wollet drum den Wortkram enden, Dass das Fest beginnen kann. Ja, dieser Tag sei nur geweiht Der Fröhlichkeit, der Heiterkeit; Drum weg mit Grillen, weg mit Sorgen, Tanzt und jubelt bis zum Morgen! Alles wendet sich zum Gehen ACHTER AUFTRITT van Bett. Meisterin Browe VAN BETT Verlasst Euch auf mich, Frau Browe, ich habe ihn; dieser Iwanow will mir nicht aus dem Kopf - er ist mir schon von einigen als ein homo suspectus bezeichnet worden. MEISTERIN BROWE Ein pectus? Um Verzeihung, Herr Bürgermeister - VAN BETT Das will sagen, ein Taugenichts, der sich s einfallen lässt, meine Nichte zu beliebäugeln. MEISTERIN BROWE Davon weiss ich nichts, und es geht mich auch nichts an. VAN BETT Aber mich geht s an, den Bürgermeister! Ich soll einen verdächtigen Menschen aufsuchen, und das kann kein anderer sein, als einer, der mit meiner Nichte liebäugelt. MEISTERIN BROWE Kurz, ich halte den Peter lwanow für einen rechtlichen Burschen. Jetzt muss ich an meine Geschäfte, also, Gott zum Gruss, Herr Bürgermeister. VAN BETT Noch ein Wort, Frau Browe. Ihr gebt heute ein Gastmahl, ein Fest - MEISTERIN BROWE Mein ältester Sohn macht Hochzeit, und da wissen Sie wohl - VAN BETT Gut, habe gar nichts dagegen. Ich wollte Euch nur darauf aufmerksam machen, dass bei solchen Lustbarkeiten häufig Händel vorfallen. MEISTERIN BROWE Das wollen wir nicht hoffen. VAN BETT Bei Gott ist kein Ding unmöglich und bei besoffenen Zimmergesellen, noch viel weniger - ich halte es daher für meine Pflicht, alles in Person zu. beaufsichtigen. MEISTERIN BROWE für sich Auf den haben wir gewartet. laut Wenn es Ihnen Spass macht - VAN BETT Keineswegs; bloss ein Opfer, welches ich der öffentlichen Sicherheit bringe. Wann wird gespeist? MEISTERIN BROWE Um zwölf Uhr Herr Bürgermeister. VAN BETT Da finde ich mich ein, denn convivia habent multa scandalia. NEUNTER AUFTRITT Die Vorigen. Lord Syndham. LORD Finde ich hier vielleicht den Herrn Bürgermeister? MEISTERIN BROWE Hier, dieser Herr. für sich Gott sei Dank, da werde ich den Gierschlund mit guter Manier los. Sie geht VAN BETT ihr nachrufend Ich lasse nicht warten, verlasst Euch darauf. MEISTERIN BROWE Ich bin auch gar nicht bange. Sie geht ab ZEHNTER AUFTRITT van Bett. Lord Syndham LORD Ich habe Sie um eine Gefälligkeit zu bitten, mein Herr. VAN BETT für sich Das ist der Engländer, der sich seit einigen Tagen sehen lässt laut Darf ich um Dero Firma, will sagen, Dero Namen bitten? LORD Später sollen Sie erf ahren, wer ich bin. Erst bedarf ich Ihres Beistandes bei einer Nachforschung von höchster Wichtigkeit. VAN BETT Reden Sie! Nachforschungen - darin bin ich stark! Forte! LORD So hören Sie; Sie müssen mir einen jungen Mann entdecken helfen, der sich als Zimmergeselle hier aufhält. VAN BETT für sich Schon wieder. laut Warten Sie mal, was für ein Landsmann? LORD Einen Russen. VAN BETT Der Peter heisst? LORD Sie wissen also? VAN BETT Ob! Dem laure ich schon lange auf, ich habe sogar vor wenigen Minuten noch Verhaltungsbefehle seinetwegen bekommen. Ich fixierte ihn - zwei Minuten - heraus war s. LORD vergnügt Herr Bürgermeister, Ihr Glück ist in Ihren Händen. VAN BETT In meinen Händen? Ei, wieso? LORD geheimnisvoll Suchen Sie auf eine geschickte Weise von diesem Peter herauszubringen, welches seine Pläne in bezug auf England sind. VAN BETT Auf England? Aha! LORD Doch ohne ihn merken zu lassen, dass er entdeckt ist; vor allem müssen Sie verhüten, dass der französische Gesandte uns zuvorkomme. VAN BETT Der französische Gesandte, mischt sich der auch hinein? Das Volk muss seine Nase doch in alles stecken. LORD Darum vorsichtig, denn auch er sucht unsern Peter und möchte gern - ebenso wie ich - VAN BETT Aha! Intelligo. Verlassen Sie sich auf mich, ich werde alles leiten. Erst f ange ich an - in bezug auf - versteht sich, ohne ihn merken zu lassen - und dann ergibt sich das übrige von selbst. LORD Gelingt es, so sind 2000 Pfund Ihr Lohn. VAN BETT 2000 Pfund! Euer Herrlichkeit setzen mich in Verlegenheit. LORD Wieso? VAN BETT Hat gar nichts zu sagen; weiter, wenn s gefällig ist. LORD Eilen Sie, die Sache ist dringend und die Zeit kurz. Wo finde ich Sie wieder? VAN BETT In einer Stunde sind wir alle in der grossen Schenke versammelt, unser Mann ist auch dort, und Ehrwürden hätten dann die schönste Gelegenheit - LORD Gut, gut; um jedem Verdachte auszuweichen, werde ich verkleidet dort erscheinen. Sorgen Sie nur dafür, dass niemand mit ihm spricht. Vorsicht, die Sache ist zu wichtig. Auf Wiedersehen! 2000 Pfund!. Bedenken Sie! Er geht ab VAN BETT Verlassen Sich Euer Eminenz auf mich. ELFTER AUFTRITT van Bett allein. VAN BETT Ich verstehe kein Wort von der ganzen Geschichte. Was Teufel haben sie alle mit dem armen Iwanow vor; es muss eine hohe Standesperson sein oder ein Staatsverbrecher. Übrigens ist es ein wahres Glück, dass die Sache an mich kam, denn wehe dem Staate, wo dergleichen politische Angelegenheiten in ungeschickte Hände fallen. ZWÖLFTER AUFTRITT Iwanow. van Bett. IWANOW Ach Gott! Da laufe ich ihm gerade ins Gesicht. VAN BETT für sich Da ist er; jetzt krieg ich s heraus - aber nur immer fein. freundlich Nun, mein lieber Iwanow. IWANOW erstaunt, für sich Sein lieber Iwanow? VAN BETT für sich Der vertrauliche Ton scheint ihm zu missfallen. laut Nehmen Sie s nicht übel, Herr Iwanow, und seien Sie versichert, dass ich nichts weniger beabsichtige, als das Geheimnis zu erraten, das Sie hier in Saardam zurückhält. IWANOW für sich s ist richtig, er weiss alles. laut Nun, weil es denn nicht anders sein kann, Sie haben von meinem Obersten Nachricht erhalten? VAN BETT Allerdings. für sich Sein Oberst? Der Engländer ist also ein Oberst, das hätte ich heraus. laut Ich weiss, welche Gefahr Sie laufen, wenn der französische Gesandte Sie entdeckt. IWANOW Der russische Gesandte wollen Sie sagen. VAN BETT Der französische! Ich werde doch den französischen Gesandten kennen. Aber fürchten Sie nichts. wichtig Der englische Oberst ist hier, adest! IWANOW für sich Jetzt ist s wieder ein englischer Oberst. VAN BETT Kurz, es sind alle Massregeln getroffen - wir schliessen ab zur Zufriedenheit aller Teile. IWANOW Wie, Herr Bürgermeister, Sie sind also nicht gegen mich? VAN BETT Ich? Oh, Herr Iwanow, wie können Sie mich für so, mit Erlaubnis zu sagen, unpolitechnisch halten? Nr. 6 - Duett IWANOW für sich Darf ich wohl den Worten trauen, Spielt er nicht etwa den Schlauen, Was ihm sonst zwar schwer gelingt? Darf ich es denn wirklich wagen, Alles ihm heraus zu sagen, Ob es mir nicht Schaden bringt? VAN BETT für sich Er scheint mir nicht recht zu trauen, Spielt am Ende gar den Schlauen, Glaubt, dass mir es nicht gelingt. Ganz behutsam werd ich fragen, Dann wird er schon alles sagen, Was uns grossen Nutzen bringt. IWANOW zu van Bett Verzeihen Sie, wenn ich es noch nicht wage, So mit der Sprache recht herauszugehn; Man traut nicht jedem gleich in meiner Lage, Sie werden mich recht gut verstehn. VAN BETT Ei, Freund, das kann ich keinem wohl verdenken, Wenn nämlich er,wo Argwohn spürt, Doch dürfen Sie mir Ihr Vertrauen schenken, Da es zu Ihrem Lebensglücke führt. IWANOW ist überrascht und sagt Mein Lebensglück! VAN BETT Das Ganze leitet mein Genie - IWANOW Das freut mich sehr, erfahren Sie - Er stockt. Sie sehen sich eine Weile an, dann singt jeder für sich. VAN BETT beiseite Er will nicht heraus mit der Sprache, Und noch ganz dunkel, sehr dunkel ist mir diese Sache, Drum ist es Zeit, hohe Zeit, dass den Anfang ich mache, Denn bis jetzt bin ich immer, noch immer so klug wie vorher. IWANOW beiseite Er will nicht heraus mit der Sprache, Und noch sehr dunkel, ganz dunkel ist mir diese Sache, Doch ist s gewagt, ja es ist sehr gewagt, wenn den Anfang ich mache, Und ist es geschehen, dann kann ich zurück nimmer-mehr. VAN BETT der sich besonnen Jetzt hab ich s, jetzt hab ich s, Nun fang ich ihn gleich. wichtig Was ist Ihr Plan in bezug auf Frankreich? IWANOW verwundert Mein Plan? VAN BETT Nun ja, der Plan, ich meine, der Plan. IWANOW für sich Was ficht ihn denn schon wieder an? VAN BETT Mein Gott, Sie kennen doch Frankreich? IWANOW Nein. VAN BETT Nicht? IWANOW Doch soll s ein schönes Ländchen sein. VAN BETT für sich Diese Wendung war sehr fein. laut Aber England kennen Sie ganz genau? IWANOW Das heisst - VAN BETT für sich Aha! IWANOW Wieso? VAN BETT Ich frage, kennen Sie England genau? IWANOW achselzuckend Je nun! VAN BETT für sich Die Antwort war wieder schlau. Da lässt sich für s erste nun weiter nichts tun, s ist gewiss, dass er Aufträge hat. Er zuckte die Achseln und sagte je nun! s ist ein feiner Diplomat. IWANOW für sich Soll ich ihm gestehn, oder soll ich s nicht tun? Teuer ist hier guter Rat. VAN BETT für sich Er zuckte die Achseln und sagte je nun! s ist ein feiner Diplomat. - Wie wär s, wenn, zum Geständnis ihn zu bringen, Ich ihm nun Hoffnung zeigte auf Marien; Er ist ihr sehr geneigt, legt leichter sich zum Ziele. IWANOW für sich Nun sinnt er sicher wieder neue Fragen aus, Die zu beantworten ich nicht imstande bin. VAN BETT laut Sie lieben meine Nichte? IWANOW Was ist das? VAN BETT für sich Er stutzt! laut Sie lieben sie, nicht wahr, hab ich recht? IWANOW für sich Wie kommt in diesem Augenblick er auf Marie? VAN BETT für sich Er stutzt schon wieder. laut Lieben Sie sie nicht? IWANOW für sich Ich weiss nicht, soll ich s ihm gestehn? VAN BETT für sich Er stutzt zum dritten Male! laut Nun, junger Stutzer, hören Sie mich an Gelingt des Obersten gehoffter Plan, So könnte wohl es sich gestalten, Dass Sie Mariens Hand erhalten. IWANOW freudig Was hör ich? VAN BETT für sich Das traf! IWANOW O welch ein Glück, welch süsses Glück! Alles willig zu gestehen, sollen Sie bereit mich sehen. VAN BETT Alles willig zu gestehen, werde ich bereit ihn sehen. IWANOW Ist der Oberst nur zugegen, schenk ich reinen Wein ihm ein. VAN BETT Dazu konnte ihn bewegen meine Schlauheit nur allein. IWANOW Oh, wie konnt ich jemals hoff en, zu erreichen dieses Glück! VAN BETT Herrlich hab ich es getroffen, ha! Es war ein Meisterstück! IWANOW beiseite Endlich wird es mir gelingen, Die Geliebte zu erringen Und zu ernten süssen Lohn! Nun darf ich ohne Furcht gestehen, Was mich drückte lange schon. Ja, vor Wonne möcht ich springen, Endlich wird es mir gelingen, Die Geliebte zu erringen Und zu ernten süssen Lohn. VAN BETT beiseite So nur kann es mir gelingen, In die Sache Licht zu bringen Und zu ernten reichen Lohn! Dass ich gleich alles würd erspähen, Ei, das wusst ich lange schon. So nur kann es mir gelingen, In die Sache Licht zu bringen, Ruhm und Ehre zu erringen Und zu ernten reichen Lohn. Er geht ab DREIZEHNTER AUFTRITT Iwanow allein. IWANOW Meiner Seel, das begreif ich nicht - ich denke, der Mann ist bitterböse auf mich und im Gegenteil, er überhäuft mich nicht nur mit Höflichkeiten, sondern er will sogar mein Glück gründen. Da kommt Marie - alle Wetter - und der windige Franzose hinter ihr her; jetzt kriegt meine Freude gleich wieder eine Ohrfeige. VIERZEHNTER AUFTRITT Iwanow. Marie, ihr folgt Marquis von Chateauneuf. MARQUIS Diesmal, mein holdes Kind, entfliehen Sie mir nicht. MARIE Lassen Sie mich! MARQUIS Sie sind so spröde; gewiss fürchten Sie, dass Ihr Liebhaber - IWANOW tritt dazwischen Da ist der Liebhaber. MARQUIS lacht Ah, freut mich, dass ich die Ehre habe - IWANOW Mich nicht. Ist es bei Ihnen zulande Sitte, dass man sittsamen Mädchen am hellen, lichten Tage nachläuft? MARQUIS Und wenn ich ja sagte? IWANOW Hier wollen wir die Sitte nicht einführen, verstehen Sie mich? MARQUIS Sehr determiniert! - Mein schönes Kind, wie nennt sich der junge Brausekopf? IWANOW Peter Iwanow, Ihnen zu dienen oder nicht zu dienen, besser gesagt. MARIE So fange doch nur nicht etwa Streit an. IWANOW Es ist wahr, ich sollte mich eigentlich bei dem Herrn bedanken. Sie streiten zusammen MARQUIS für sich Peter Iwanow? Es wäre doch lustig, wenn ich durch die Neckerei mit einem Mädchen den Zaren entdeckt hätte, den ich seit zwei Tagen suche. IWANOW zu Marie Ei Sapperment, alles muss doch seine Grenzen haben, auch die Courschneidenlasserei, und meine Meinung musste ich ihm wenigstens sagen. MARQUIS beiseite Es wäre möglich - lass sehen! laut Ihr heisst Peter? IWANOW Ja, zum Henker, ich habe es schon einmal gesagt. MARIE leise Wirst du dem Herrn gleich freundlich antworten, du grober Mensch! IWANOW Du wirst doch nicht verlangen - MARIE Ich tanze heut keinen Schritt mit dir. IWANOW Aber Marie - MARIE böse Adieu, Herr Iwanow! IWANOW mit grimassierter Freundlichkeit zum Marquis Ich heisse Peter Iwanow. für sich Dass dich ein Donnerwetter! FÜNFZEHNTER AUFTRITT Die Vorigen. Zar Nr. 7 - Finale ZAR zu Marie und Iwanow Das Fest beginnt, seid ihr bereit und fertig? Schon ertönt lautes Jubelgeschrei; Man ist des Brautpaars nur gewärtig, Dann ziehn sie im Glanze hier vorbei. MARIE Eben recht, dass Ihr kommt, denn nur Ihr seid der Mann, Der den Kopf diesem Herrn da zurechtsetzen kann. ZAR Was gibt es wieder? MARIE Händel zwischen den beiden; Dass man mich hübsch findet, will er nicht leiden, Und ich kann doch, weiss Gott, nichts dafür. IWANOW Deine Hübschigkeit geht den Franzosen nichts an. MARQUIS der den Zaren beobachtet Das ist wahrlich ein anderer Mann. Die edle Bildung, der feurige Blick! IWANOW für sich, auf den Marquis blickend Wart nur, dir brech ich noch das Genick. ZAR für sich Ein Franzose, wie kommt der hierher? MARIE zu Iwanow Du wütest wieder gar zu sehr. IWANOW Oh, dass er doch bei allen Teufeln wärl MARQUIS Das ist fürwahr kein gewöhnlich Gesicht. Lass sehn, vielleicht täusche ich mich nicht. Er tritt zwischen Marie und Iwanow Ich kam nicht, Zwietracht zu erregen Hierher, das glaubt mir sicherlich. Drum frag ich, lieber Freund, weswegen Seid Ihr so bitterböse nur auf mich? Lasst Euren Zorn entschwinden Und reicht versöhnlich mir die Hand; Ist, eine Schöne schön zu finden, Denn ein Verbrechen hierzuland? Ich kann kein reizend Wesen sehn, Muss huld gend nahn; Ist hier vielleicht zuviel geschehn, Erbitt ich gnäd ge Strafe mir. MARIE Ich darf in Wahrheit eingestehen, Er huldigte sehr artig mir Hat er zuviel mich angesehen, Wird gnäd ge Strafe ihm dafür. IWANOW Ich darf in Wahrheit eingestehen, Er huldigte gehörig ihr; Das soll ich alles so ansehen, Und doch verargt den Zorn man mir. ZAR Ich darf in Wahrheit eingestehen, Der Mann aus Frankreich scheinet mir Nicht auf Erobrung auszugehen, Ihn fesseln andre Zwecke hier. zum Marquis Wo sind Sie her, mein Herr, wenn mir erlaubt zu fragen? MARQUIS tritt dem Zaren zur Linken Von Rijswijk, der Gesandtschaft dien ich dort; Wir reisen ab in wenig Tagen. ZAR Warum verlassen Sie den Ort? MARQUIS den Zaren stets fixierend Der Grund ist einfach, es kam uns zu Ohren - Die Nachricht wurde als verbürgt genannt - Der Zar sei rettungslos verloren, Der Russen Niederlage ist nur zu bekannt. ZAR heftig Unmöglich! MARQUIS für sich Es ist der Zar, bei meiner Ehr -. ZAR Wer sagt das? MARQUIS s ist gewiss, der Russen tapfres Heer Soll vom Grosswesir total geschlagen sein. Indem wir reden, ziehen sie in Moskau ein. ZAR sich vergessend Ha, schändlich ist s erlogen! Die Türken weit und breit, Sie zittern vor der Russen Tapferkeit; Die Siege bei Procop verkünden ihre Taten. MARQUIS leise sprechend, zum Zaren Sie sind der Zar, Sie haben sich verraten. ZAR für sich Was tat ich? MARIE und IWANOW die sich zurückgezogen, vortretend Was habt ihr? ZAR Es ist nichts, mein Freund, glaube mir. IWANOW triumphierend zum Zaren Du nimmst dich meiner treulich an, Das ist brav! MARIE spottend zu Iwanow Was hat man dir zuleid getan, Du armer, armer Mann? Musik auf dem Theater Ach die Musik, ei das ist gut. Es geht zum Tanz. IWANOW Mir ist gar nicht tanzerig zumut. Sie gehen nach dem Hintergrund MARQUIS zum Zaren Sire, ich habe Sie erkannt. ZAR Wer sind Sie? MARQUIS Marquis von Chateauneuf, Vom König von Frankreich hierhergesandt. Wollen Sie die Gnad gewähren, Mich huldreich anzuhören? ZAR leise Man kommt. Auf Ihr Inkognito bedacht! Wir treffen uns, für jetzt so viel, Dass mir Ihr Hiersein Freude macht, Es führt vielleicht uns zum gehofften Ziel. SECHZEHNTER AUFTRITT Die Vorigen. Meisterin Browe. Braut und Bräutigam nebst Gefolge. Musikanten. CHOR Lustig zum Tanze, jubelt, springet Lustig zum Schmause, Gläser klinget! Schmücket mit Kränzedas bräutliche Haus! Glück, Heil und Segen Auf allen Wegen Dem lieblichen Paar! Doch übers Jahr Bringen wir neue Wünsche dar. MEISTERIN BROWE Ist es gefällig, Jungfer Marie, Euch unserm Zuge anzureihn? MARIE Ihr seid zu gütig, die Braut geleiten Wird mir ne grosse Ehre sein. MEISTERIN BROWE Dann lasst uns gehen, dort in der Schenke Ist zum Empfang schon alles bereit. IWANOW Weisst du, Marie, was ich jetzt denke? Ich wollte, wir wär n auch so weit. MARIE Sieh doch nicht so grämlich drein, Versprich mir, recht hübsch fromm zu sein, Und plage dich nicht mit Sorgen. Ist es nicht heute, ist es doch morgen, In kurzem sind wir auch so weit, Dann singt man uns, so wie ihnen heut. Lustig zum Tanze, jubelt, springet, Lustig zum Schmause, Gläser klinget! CHOR Lustig zum Tanze, jubelt, springet, Lustig zum Schmause, Gläser klinget! MEISTERIN BROWE erblickt Chateauneuf Wer ist der Fremde, kennt ihr ihn nicht, Mit welchem Peter so eifrig spricht? CHOR Wer ist der Fremde, kennt ihr ihn nicht? IWANOW Neugierig seid ihr ganz und gar nicht. s ist ein Franzose, der dort steht Und allen Mädchen den Kopf verdreht. DIE MÄDCHEN sich vordrängend Allen Mädchen? MARIE Das ist nicht wahr! IWANOW Ja so, nur einer. DIE MÄDCHEN Ist das wahr, ist das wahr? IWANOW Jetzt ist mir s klar. MEISTERIN BROWE Scheint ein Bekannter von Peter zu sein, Dann ist es schicklich, man ladet ihn ein. Sie will sich dem Zaren nähern, welcher bis dahin mit dem Marquis eifrig gesprochen hat. IWANOW Das fehlte noch! ZAR mit steigendem Feuer Denen ich Lieb um Lieb geweiht, Glanz und Wohlstand gegeben, Mir trachten die Falschen nach dem Leben! Doch die Verräter sollen es büssen! Sterben seh ich sie bald zu meinen Füssen! ALLE werden aufmerksam MARQUIS bemerkt es und flüstert dem Zaren zu Vorsicht, Sire, man merkt auf uns. ZAR fasst sich schnell und wendet sich mit erkünstelter Heiterkeit zu den übrigen Lustig zum Tanze, jubelt, springet. für sich Mein heisses Blut verrät mich. MARQUIS einfallend Lustig zum Schmause, Gläser klinget! CHOR Lustig zum Tanze, jubelt, springet, Lustig zum Schmause, Gläser klinget! ZAR zum Marquis Hier lauscht man jedem unsrer Worte, Ich harre Ihrer am genannten Orte. Dort, von der Gäste Schwarm umrauscht, So leicht kein Späher uns belauscht. heiter zum Chor Die Zeit verrinnt, das Fest beginntl CHOR Die Zeit verrinnt, das Fest beginnt! Der Tag sei nur der Lust geweiht, Auf, auf zur Freud und Fröhlichkeit! MARIE All diese bangen Zweifel, wann werden sie wohl enden? Schenkst du mir nicht Vertrauen, so wirst du nie mein Mann. Ich glaube, wenn wir beide schon vorm Altare ständen, So fingst du, mich zu quälen, von neuem wieder an. Denn deinem Wort ist nicht zu glauben, Und bin ich auch dein Weibchen, so hegst du dennoch Zweifel, Denn seh ich mich nur um, so wandelt Eifersucht dich an. Doch weg mit Grillen, weg mit Sorgen, Tanzt und jubelt bis zum Morgen! Ach, wie gerne möchte ich dir vertraun, Leider kann ich nie auf deine Schwüre baun. IWANOW All diese bangen Zweifel, sie werden dann erst enden, Wenn ich als teure Gattin ans Herz dich schliessen kann. Oh, dass wir doch nur beide schon vorm Altare ständen. Wie ruhig und zufrieden, wie glücklich wär ich dann. ja, auf mein Wort, du darfst mir traun, ja, auf mein Wort, du darfst mir glauben! Bist du nur erst mein Weibchen, dann schwinden alle Zweifel Und nimmer wandelt mehr ein Zug von Eifersucht mich an. Doch weg mit Grillen, weg mit Sorgen, Tanzt und jubelt bis zum Morgen! ja, du kannst auf meine Schwüre baun. Ich schwör es, du darfst mir kühn vertraun. ZAR und MARQUIS Mög der Himmel gnädig wenden, Was Verräterlist ersann, Sonst muss/wird blutig ich/er vollenden, Und bestrafen diesen Plan. Wo Undank wohnt, nicht Frieden thront. Mein/Sein Volk beglücken ist mein/war sein eifriges Bestreben, Undank ist dafür mein/sein Lohn. MEISTERIN BROWE und CHOR Freude streut mit vollen Händen Heute Gaben jedermann, Wollet drum den Wortkram enden, Dass das Fest beginnen kann. Ja, dieser Tag sei nur geweiht Der Fröhlichkeit, der Heiterkeit; Drum weg mit Grillen, weg mit Sorgen, Tanzt und jubelt bis zum Morgen! Alles wendet sich zum Gehen Lortzing,Albert/Zar und Zimmermann/II
https://w.atwiki.jp/oper/pages/2034.html
第1幕 情景1:モーゼを召すよび声 モーゼ ただ一にして 永遠なる神 あまねきところにおわす神 眼にも見えず 想像を超ゆる神よ・・・! 茨の草むらからの声 (6人のソロの声) 汝の足よりくつを脱ぐべし 十分に遠くまで歩いてきたのだから 汝が立っているところは聖なる地なり 今こそ告げ知らしめよ! モーゼ 我が祖先たちの神 アブラハムの イサクの ヤコブの神よ 祖先たちの思いを わたしの胸に改めて呼び覚ましました神よ 告げ知らしめるために私を必要としないでください 私は年をとりました 安らかに羊を飼い続けることを許してください 茨の草むらからの声 汝は残虐行為を見、 真実を悟ったので 他の道に進むことはできない よって、汝の民を解き放さなくてはならない! モーゼ 私を誰だとお思いですか?無知の力に 対抗せよなどとは 茨の草むらの声 唯一なる神に結ばれているものぞ 汝とともにあり ファラオとは相入れぬ神に! モーゼ 我が民に私の使命を証すものは何でしょう? 茨の草むらの声 唯一なる神の名にて! 永遠なる神は民を解き放ち 移ろいやすいものにもはや囚われることがないよう望んでいる モーゼ 私を信じるものなどいないでしょう! 茨の草むらからの声 彼らの耳もとで汝は奇跡を起こす すると彼らの目は奇跡を認めることになるだろう また汝の杖から彼らは聞くことがある すると汝の智恵を賞賛するだろう; 汝の手によって 汝の力が信じられるだろう ナイルの水によって 彼らの血が命じられたことを感じるだろう モーゼ Meine Zunge ist ungelenk ich kann denken, aber nicht reden. DIE STIMME Wie aus diesem Dornbusch, finster, eh das Licht der Wahrheit auf ihn fiel, so vernimmst du meine Stimme aus jedem Ding. Aron will ich erleuchten, er soll dein Mund sein! Aus ihm soll deine Stimme sprechen, wie aus dir die meine! Und ihr werdet gesegnet sein. Denn das gelobe ich dir Dieses Volk ist auserwählt vor allen Völkern, das Volk des einzigen Gottes zu sein, daß es ihn erkenne und sich ihm allein ganz widme; daß es alle Prüfungen bestehe, denen -- in Jahrtausenden -- der Gedanke ausgesetzt ist. Und das verheiße ich dir Ich will euch dorthin führen, wo ihr mit dem Ewigen einig und allen Völkern ein Vorbild werdet. Und nun gehe! Aron triffst du in der Wüste. Er kommt dir auf deinem Weg entgegen; daran sollst du ihn erkennen. Verkünde! 2. Szene Moses begegnet Aron in der Wüste ARON Du Sohn meiner Väter, schickt dich mir der große Gott? MOSES Du Sohn meines Vaters, Bruder des Geistes, aus dem der Einzige sprechen will Vernimm mich und ihn; und sage, was du verstehst! ARON Mein Bruder, gab der Allmächtige mich dir als Gefäß, auszuschütten über unsre Brüder des Ewigen Gnade? MOSES Gnade schenkt er dir aus Erkenntnis. ARON Glückliches Volk, einem einzigen Gott zu gehören, den zu bekämpfen kein andrer Macht besitzt. MOSES Andre gibt es nur im Menschen, nur in der Vorstellung. In ihr hat der Allgegenwärtige nicht Raum. ARON Gebilde der höchsten Phantasie, wie dankt sie dir s, daß du sie reizest zu bilden! MOSES Kein Bild kann dir ein Bild geben vom Unvorstellbaren. ARON Nie wird Liebe ermüden, sich s vorzubilden. Glückliches Volk, das so einen Gott liebt. MOSES Volk, auserwählt, den Unsichtbaren zu wissen, den Unvorstellbaren zu denken. ARON Auserwähltes Volk, einen einzigen Gott ewig zu lieben mit tausendmal mehr der Liebe, mit der alle andern Völker ihre vielen Götter lieben. Unsichtbar, unvorstellbar? Volk, auserwählt dem Einzigen, kannst du lieben, was du dir nicht vorstellen darfst? MOSES Darfst? Unvorstellbar, weil unsichtbar; weil unüberblickbar; weil unendlich; weil ewig; weil allgegenwärtig; weil allmächtig. Nur einer ist allmächtig. ARON Unvorstellbarer Gott Du strafst die Sünden der Väter an den Kindern und Kindeskindern! MOSES Strafst Du? Sind wir fähig, zu verursachen, was dich zu Folgen nötigt? ARON Gerechter Gott Du belohnst die, die deinen Geboten gehorchen! MOSES Gerechter Gott! Du hast gerichtet, wie alles geschehen soll Gebührt dem Lohn, der gern anders möchte? Oder dem, der nichts andres vermag? ARON Gütiger Gott! Du erhörst die Bitten der Armen, nimmst an die Opfer der Guten! MOSES Allmächtiger Gott, dich erkauften die Opfer der Armen, die du arm gemacht hast? Reinige dein Denken, lös es von Wertlosem, weihe es Wahrem kein andrer Gewinn dankt deinem Opfer. ARON Nur ein allmächtiger Gott konnte solch ein schwaches, gedemütigtes Volk auserwählen, seine Allmacht, seine Wunder an ihm zu zeigen, es zu lehren, an ihn allein zu glauben. MOSES Unerbittliches Denkgesetz zwingt zur Erfüllung. ARON Allmächtiger! Sei der Gott dieses Volkes! Befrei es aus Pharaos Knechtschaft! 3. Szene Moses und Aron verkünden dem Volk die Botschaft Gottes JUNGES MÄDCHEN Ich hab ihn gesehn, als eine feurige Flamme aufschlug, die ihn rief! Er warf sich auf die Knie und verbarg sein Antlitz im Sand. Dann zog er in die Wüste. JUNGER MANN Bei meinem Haus, wie eine leuchtende Wolke, kam er eben vorbei. Er schwebte mehr, als er ging, kaum berührt sein Fuß den Weg, und rasch schwand er dem Auge. ANDRER MANN Ich rief ihn, aber er beachtet mich nicht; lief weiter, und dennoch hörte ich ein Gott habe ihm befohlen, seinen Bruder Moses in der Wüste zu treffen. PRIESTER Moses? Der den Fronvogt erschlug? CHOR Moses! Er flüchtete! Uns ereilte die Rache Pharaos! Kommt er wieder, Aufruhr zu stiften? PRIESTER Mit einem neuen Gott verbündet! FRAUEN Ein neuer Gott Neue Opfer! MANN Er wird uns beschützen! PRIESTER Die alten Götter haben auch beschützt. Tat s der eine nicht, wandte man sich an den andern. FRAUEN Man kann von den Göttern auch nichts Unmögliches verlangen. JUNGER MANN Wie er wohl aussehn mag, der neue Gott? Er schwebt wohl, da auch Aron schwebte. MANN Der neue Gott, vielleicht ist er stärker als Pharao? Stärker als unsere Götter? Die anderen Götter helfen nur den Bedrücken. Das ist der Gott, der uns hilft. MÄDCHEN Ich glaube, es muß ein lieblicher Gott sein, jung und schön und glänzend, da doch Aron so glänzte. CHOR Soll man ihn nach diesem Moses beurteilen, so wird er Blutopfer fordern. Der neue Gott wird uns auch nicht helfen! Blutopfer! Blutopfer! PRIESTER Lästre nicht! Es gibt Götter, die nur strafen und solche, die nur belohnen. Manche muß man öfter versöhnen, andre kann man sich dauernd gewinnen. CHOR (in vielen kleinen Gruppen) Blutopfer! Blutopfer! MÄDCHEN Wie macht er mich froh! Wie schwellt das Glück mein Herz! Jubel füllt meine Seele! Anbetungswürdiger Gott, zeige dich mir in deiner Schönheit Ich will in Liebe dir dienen. JUNGER MANN Du schwebender Gott, hoch in den Höhen des Himmels, höher als andre Götter Erhebst du uns zu dir, neben dich wie schwindet die Macht der falschen, ohnmächtigen Abgötter. MANN Hilft er uns, schützt er uns gegen die Knechte Pharaos und gegen seine falschen Götter soll er unser Gott sein, Gott der Kinder Israels, dem wir dienen, dem wir opfern. CHOR (in vielen Gruppen) Ein lieblicher Gott! Er zeigt sich in Schönheit! Ein schwebender Gott! Er hebt uns zu sich! Ein rettender Gott! Er wird uns befrein! Vielleicht ist er stärker als Pharao! Glaubt den Betrügern nicht! Wir wollen ihm dienen! Wir wollen ihm opfern! Wir wollen ihn lieben! CHOR (Gruppe 1) Glaubt nicht den Betrügern! Die Götter lieben uns nicht! Wer ist es, der stärker sein will als Pharaos Götter? Laßt uns in Frieden! Zurück zur Arbeit! Sonst wird sie noch schwerer! CHOR (Gruppe 2) Er wird uns befrein! Wir wollen ihn lieben! Wir wollen ihm opfern! Wir wollen ihn lieben! Wir wollen ihm dienen! MÄDCHEN Er wird uns befrein! (Moses und Aron, in weiter Ferne auftauchend, kommen allmählich näher auf solche Weise, wie es die Chöre beschreiben) CHOR (in vielen Gruppen) Seht Moses und Aron! Moses mächtiges Haupt! Moses, den Stab in der Hand, schreitet langsam, bedächtig, scheint fast zu stehn, bewegt sich kaum. Steht Moses oder geht er? Moses steht! Nein, er schreitet langsam! Er steht! Nein, er geht! Mächtig sein weißes Haupt, gewaltig sein Arm! Aron, gewiß nicht mehr jung, eilt beschwingt leichten Schrittes weit vor ihm her und steht doch nah bei ihm! Steht Aron jetzt bei Moses? Nein, er eilt voran! Geht Aron an Moses Seite? Vor oder hinter ihm? Sie bewegen sich nicht im Raum, sind näher, sind ferner, sind tiefer, sind höher verschwinden gänzlich. Seht Moses! Seht Aron! Sie sind jetzt da! ERSTER AKT 1. Szene Moses Berufung MOSES Einziger, ewiger, allgegenwärtiger, unsichtbarer und unvorstellbarer Gott...! DIE STIMME AUS DEM DORNBUSCH (Chor; 6 Solostimmen) Lege die Schuhe ab; bist weit genug gegangen; du stehst auf heiligem Boden; nun verkünde! MOSES Gott meiner Väter, Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der du ihren Gedanken in mir wiedererweckt hast, mein Gott, nötige mich nicht, ihn zu verkünden. Ich bin alt; laß mich in Ruhe meine Schafe weiden...! DIE STIMME Du hast die Greuel gesehn, die Wahrheit erkannt so kannst du nicht anders mehr Du mußt dein Volk daraus befrein! MOSES Wer bin ich, mich der Macht der Blindheit entgegenzustellen? DIE STIMME Dem einzigen Gott verbunden, mit dir einig mit Pharao entzweit! MOSES Was bezeugt dem Volk meinen Auftrag? DIE STIMME Des Einzigen Name! Der Ewige will es befrein, daß es nicht mehr Vergänglichem diene. MOSES Niemand wird mir glauben! DIE STIMME Vor ihren Ohren wirst du Wunder tun ihre Augen werden sie anerkennen von deinem Stab werden sie hören deine Klugheit bewundern; von deiner Hand an deine Kraft glauben, vom Wasser des Nil fühlen, was ihrem Blut befohlen. MOSES Meine Zunge ist ungelenk ich kann denken, aber nicht reden. DIE STIMME Wie aus diesem Dornbusch, finster, eh das Licht der Wahrheit auf ihn fiel, so vernimmst du meine Stimme aus jedem Ding. Aron will ich erleuchten, er soll dein Mund sein! Aus ihm soll deine Stimme sprechen, wie aus dir die meine! Und ihr werdet gesegnet sein. Denn das gelobe ich dir Dieses Volk ist auserwählt vor allen Völkern, das Volk des einzigen Gottes zu sein, daß es ihn erkenne und sich ihm allein ganz widme; daß es alle Prüfungen bestehe, denen -- in Jahrtausenden -- der Gedanke ausgesetzt ist. Und das verheiße ich dir Ich will euch dorthin führen, wo ihr mit dem Ewigen einig und allen Völkern ein Vorbild werdet. Und nun gehe! Aron triffst du in der Wüste. Er kommt dir auf deinem Weg entgegen; daran sollst du ihn erkennen. Verkünde! 2. Szene Moses begegnet Aron in der Wüste ARON Du Sohn meiner Väter, schickt dich mir der große Gott? MOSES Du Sohn meines Vaters, Bruder des Geistes, aus dem der Einzige sprechen will Vernimm mich und ihn; und sage, was du verstehst! ARON Mein Bruder, gab der Allmächtige mich dir als Gefäß, auszuschütten über unsre Brüder des Ewigen Gnade? MOSES Gnade schenkt er dir aus Erkenntnis. ARON Glückliches Volk, einem einzigen Gott zu gehören, den zu bekämpfen kein andrer Macht besitzt. MOSES Andre gibt es nur im Menschen, nur in der Vorstellung. In ihr hat der Allgegenwärtige nicht Raum. ARON Gebilde der höchsten Phantasie, wie dankt sie dir s, daß du sie reizest zu bilden! MOSES Kein Bild kann dir ein Bild geben vom Unvorstellbaren. ARON Nie wird Liebe ermüden, sich s vorzubilden. Glückliches Volk, das so einen Gott liebt. MOSES Volk, auserwählt, den Unsichtbaren zu wissen, den Unvorstellbaren zu denken. ARON Auserwähltes Volk, einen einzigen Gott ewig zu lieben mit tausendmal mehr der Liebe, mit der alle andern Völker ihre vielen Götter lieben. Unsichtbar, unvorstellbar? Volk, auserwählt dem Einzigen, kannst du lieben, was du dir nicht vorstellen darfst? MOSES Darfst? Unvorstellbar, weil unsichtbar; weil unüberblickbar; weil unendlich; weil ewig; weil allgegenwärtig; weil allmächtig. Nur einer ist allmächtig. ARON Unvorstellbarer Gott Du strafst die Sünden der Väter an den Kindern und Kindeskindern! MOSES Strafst Du? Sind wir fähig, zu verursachen, was dich zu Folgen nötigt? ARON Gerechter Gott Du belohnst die, die deinen Geboten gehorchen! MOSES Gerechter Gott! Du hast gerichtet, wie alles geschehen soll Gebührt dem Lohn, der gern anders möchte? Oder dem, der nichts andres vermag? ARON Gütiger Gott! Du erhörst die Bitten der Armen, nimmst an die Opfer der Guten! MOSES Allmächtiger Gott, dich erkauften die Opfer der Armen, die du arm gemacht hast? Reinige dein Denken, lös es von Wertlosem, weihe es Wahrem kein andrer Gewinn dankt deinem Opfer. ARON Nur ein allmächtiger Gott konnte solch ein schwaches, gedemütigtes Volk auserwählen, seine Allmacht, seine Wunder an ihm zu zeigen, es zu lehren, an ihn allein zu glauben. MOSES Unerbittliches Denkgesetz zwingt zur Erfüllung. ARON Allmächtiger! Sei der Gott dieses Volkes! Befrei es aus Pharaos Knechtschaft! 3. Szene Moses und Aron verkünden dem Volk die Botschaft Gottes JUNGES MÄDCHEN Ich hab ihn gesehn, als eine feurige Flamme aufschlug, die ihn rief! Er warf sich auf die Knie und verbarg sein Antlitz im Sand. Dann zog er in die Wüste. JUNGER MANN Bei meinem Haus, wie eine leuchtende Wolke, kam er eben vorbei. Er schwebte mehr, als er ging, kaum berührt sein Fuß den Weg, und rasch schwand er dem Auge. ANDRER MANN Ich rief ihn, aber er beachtet mich nicht; lief weiter, und dennoch hörte ich ein Gott habe ihm befohlen, seinen Bruder Moses in der Wüste zu treffen. PRIESTER Moses? Der den Fronvogt erschlug? CHOR Moses! Er flüchtete! Uns ereilte die Rache Pharaos! Kommt er wieder, Aufruhr zu stiften? PRIESTER Mit einem neuen Gott verbündet! FRAUEN Ein neuer Gott Neue Opfer! MANN Er wird uns beschützen! PRIESTER Die alten Götter haben auch beschützt. Tat s der eine nicht, wandte man sich an den andern. FRAUEN Man kann von den Göttern auch nichts Unmögliches verlangen. JUNGER MANN Wie er wohl aussehn mag, der neue Gott? Er schwebt wohl, da auch Aron schwebte. MANN Der neue Gott, vielleicht ist er stärker als Pharao? Stärker als unsere Götter? Die anderen Götter helfen nur den Bedrücken. Das ist der Gott, der uns hilft. MÄDCHEN Ich glaube, es muß ein lieblicher Gott sein, jung und schön und glänzend, da doch Aron so glänzte. CHOR Soll man ihn nach diesem Moses beurteilen, so wird er Blutopfer fordern. Der neue Gott wird uns auch nicht helfen! Blutopfer! Blutopfer! PRIESTER Lästre nicht! Es gibt Götter, die nur strafen und solche, die nur belohnen. Manche muß man öfter versöhnen, andre kann man sich dauernd gewinnen. CHOR (in vielen kleinen Gruppen) Blutopfer! Blutopfer! MÄDCHEN Wie macht er mich froh! Wie schwellt das Glück mein Herz! Jubel füllt meine Seele! Anbetungswürdiger Gott, zeige dich mir in deiner Schönheit Ich will in Liebe dir dienen. JUNGER MANN Du schwebender Gott, hoch in den Höhen des Himmels, höher als andre Götter Erhebst du uns zu dir, neben dich wie schwindet die Macht der falschen, ohnmächtigen Abgötter. MANN Hilft er uns, schützt er uns gegen die Knechte Pharaos und gegen seine falschen Götter soll er unser Gott sein, Gott der Kinder Israels, dem wir dienen, dem wir opfern. CHOR (in vielen Gruppen) Ein lieblicher Gott! Er zeigt sich in Schönheit! Ein schwebender Gott! Er hebt uns zu sich! Ein rettender Gott! Er wird uns befrein! Vielleicht ist er stärker als Pharao! Glaubt den Betrügern nicht! Wir wollen ihm dienen! Wir wollen ihm opfern! Wir wollen ihn lieben! CHOR (Gruppe 1) Glaubt nicht den Betrügern! Die Götter lieben uns nicht! Wer ist es, der stärker sein will als Pharaos Götter? Laßt uns in Frieden! Zurück zur Arbeit! Sonst wird sie noch schwerer! CHOR (Gruppe 2) Er wird uns befrein! Wir wollen ihn lieben! Wir wollen ihm opfern! Wir wollen ihn lieben! Wir wollen ihm dienen! MÄDCHEN Er wird uns befrein! (Moses und Aron, in weiter Ferne auftauchend, kommen allmählich näher auf solche Weise, wie es die Chöre beschreiben) CHOR (in vielen Gruppen) Seht Moses und Aron! Moses mächtiges Haupt! Moses, den Stab in der Hand, schreitet langsam, bedächtig, scheint fast zu stehn, bewegt sich kaum. Steht Moses oder geht er? Moses steht! Nein, er schreitet langsam! Er steht! Nein, er geht! Mächtig sein weißes Haupt, gewaltig sein Arm! Aron, gewiß nicht mehr jung, eilt beschwingt leichten Schrittes weit vor ihm her und steht doch nah bei ihm! Steht Aron jetzt bei Moses? Nein, er eilt voran! Geht Aron an Moses Seite? Vor oder hinter ihm? Sie bewegen sich nicht im Raum, sind näher, sind ferner, sind tiefer, sind höher verschwinden gänzlich. Seht Moses! Seht Aron! Sie sind jetzt da! Schönberg,Arnold/Moses und Aron/I-2
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1. Mondestrunken Den Wein, den man mit Augen trinkt, Gießt Nachts der Mond in Wogen nieder, Und eine Springflut überschwemmt Den stillen Horizont. Gelüste, schauerlich und süß, Durchschwimmen ohne Zahl die Fluten! Den Wein, den man mit Augen trinkt, Gießt Nachts der Mond in Wogen nieder. Der Dichter, den die Andacht treibt, Berauscht sich an dem heil gen Tranke, Dem Himmel wendet er verzückt Das Haupt und taumelnd saugt und schlürft er Den Wein, den man mit Augen trinkt. 2. Colombine Des Mondlichts bleiche Blüten, Die weißen Wunderrosen, Blühn in den Julinächten - O bräch ich eine nur! Mein banges Leid zu lindern, Such ich am dunklen Strome Des Mondlichts bleiche Blüten, Die weißen Wunderrosen. Gestillt wär all mein Sehnen, Dürft ich so märchenheimlich, so selig leis - entblättern Auf deine braunen Haare Des Mondlichts bleiche Blüten! 3. Der Dandy Mit einem phantastischen Lichtstrahl Erleuchtet der Mond die krystallnen Flakons Auf dem schwarzen, hochheiligen Waschtisch Des schweigenden Dandys von Bergamo. In tönender, bronzener Schale Lacht hell die Fontäne, metallischen Klangs. Mit einem phantastischen Lichtstrahl Erleuchtet der Mond die krystallnen Flakons. Pierrot mit dem wächsernen Antlitz Steht sinnend und denkt wie er heute sich schmink? Fort schiebt er das Rot und des Orients Grün Und bemalt sein Gesicht in erhabenem Stil Mit einem phantastischen Mondstrahl. 4. Eine blasse Wäscherin Eine blasse Wäscherin Wäscht zur Nachzeit bleiche Tücher, Nackte, silberweiße Arme Steckt sie nieder in die Flut. Durch die Lichtung schleichen Winde, Leis bewegen sie den Strom. Eine blasse Wäscherin Wäscht zur Nachtzeit bleiche Tücher. Und die sanfte Magd des Himmels, Von den Zweigen zart umschmeichelt, Breitet auf die dunklen Wiesen Ihre lichtgewobnen Linnen - Eine blasse Wäscherin. 5. Valse de Chopin Wie ein blasser Tropfen Bluts Färbt die Lippen einer Kranken, Also ruht auf diesen Tönen Ein vernichtungßüchtger Reiz. Wilder Lust Accorde Stören Der Verzweiflung eisgen Traum - Wie ein blasser Tropfen Bluts Färbt die Lippen einer Kranken. Heiß und jauchzend, süß und schmachtend, Melancholisch düstrer Walzer, Kommst mir nimmer aus den Sinnen! Haftest mir an den Gedanken, Wie ein blasser Tropfen Bluts! 6. Madonna Steig, o Mutter aller Schmerzen, Auf den Altar meiner Verse! Blut aus deinen magren Brüsten Hat des Schwertes Wut vergossen. Deine ewig frischen Wunden, Gleichen Augen, rot und offen. Steig, o Mutter aller Schmerzen, Auf den Altar meiner Verse! In den abgezehrten Händen Hältst du deines Sohnes Leiche, Ihn zu zeigen aller Menschheit - Doch der Blick der Menschen meidet Dich, o Mutter aller Schmerzen! 7. Der kranke Mond Du nächtig todeskranker Mond Dort auf des Himmels schwarzem Pfühl, Dein Blick, so fiebernd übergroß, Bannt mich wie fremde Melodie. An unstillbarem Liebesleid Stirbst du, an Sehnsucht, tief erstickt, Du nächtig todeskranker Mond Dort auf des Himmels schwarzem Pfühl. Den Liebsten, der im Sinnenrausch Gedankenlos zur Liebsten schleicht, Belustigt deiner Strahlen Spiel - Dein bleiches, qualgebornes Blut, Du nächtig todeskranker Mond. 8. Nacht Finstre, schwarze Riesenfalter Töteten der Sonne Glanz. Ein geschlossnes Zauberbuch, Ruht der Horizont - verschwiegen. Aus dem Qualm verlorner Tiefen Steigt ein Duft, Erinnrung mordend! Finstre, schwarze Riesenfalter Töteten der Sonne Glanz. Und vom Himmel erdenwärts Senken sich mit schweren Schwingen Unsichtbar die Ungetüme Auf die Menschenherzen nieder . . . Finstre, schwarze Riesenfalter. 9. Gebet an Pierrot Pierrot! Mein lachen Hab ich verlernt! Das Bild des Glanzes Zerfloß - Zerfloß! Schwarz weht die Flagge Mir nun vom Mast. Pierrot! Mein Lachen Hab ich verlernt! O gib mir wieder, Roßarzt der Seele, Schneemann der Lyrik, Durchlaucht vom Monde, Pierrot - mein Lachen! 10. Raub Rote, fürstliche Rubine, Blutge Tropfen alten Ruhmes, Schlummern in den Totenschreinen, Drunten in den Grabgewölben. Nachts, mit seinen Zechkumpanen, Steigt Pierrot hinab - zu rauben Rote, fürstliche Rubine, Blut ge Tropfen alten Ruhmes. Doch da - sträuben sich die Haare, Bleiche Furcht bannt sie am Platze Durch die Finsternis - wie Augen! - Stieren aus den Totenschreinen - Rote, fürstliche Rubine. 11. Rote Messe Zu grausem Abendmahle, Beim Blendeglanz des Goldes, Beim Flackerschein der Kerzen, Naht dem Altar - Pierrot! Die Hand, die gottgeweihte, Zerreißt die Priesterkleider Zu grausem Abendmahle, Beim Blendeglanz des Goldes. Mit segnender Gebärde Zeigt er den bangen Seelen Die triefend rote Hostie Sein Herz - in blutgen Fingern - Zu grausem Abendmahle! 12. Galgenlied Die dürre Dirne Mit langem Halse Wird seine letzte Geliebte sein. In seinem Hirne Steckt wie ein Nagel Die dürre Dirne Mit langem Halse. Schlank wie die Pinie, Am Hals ein Zöpfchen - Wollüstig wird sie Den Schelm umhalsen, Die dürre Dirne! 13. Enthauptung Der Mond, ein blankes Türkenschwert Auf einem schwarzen Seidenkissen, Gespenstisch groß - dräut er hinab Durch schmerzendunkle Nacht. Pierrot irrt ohne Rast umher Und starrt empor in Todesängsten Zum, Mond, dem blanken Türkenschwert Auf einem schwarzen Seidenkissen. Es schlottern unter ihm die Knie, Ohnmächtig bricht er jäh zusammen. Er wähnt es sause strafend schon Auf seinen Sünderhals hernieder Der Mond, das blanke Türkenschwert. 14. Die Kreuze Heilige Kreuze sind die Verse, Dran die Dichter stumm verbluten, Blindgeschlagen von der Geier Flatterndem Gespensterschwarme! In den Leibern schwelgten Schwerter, Prunkend in des Blutes Scharlach! Heilge Kreuze sind die Verse, Dran die Dichter stumm verbluten. Tot das Haupt - erstarrt die Locken - Fern, verweht der Lärm des Pöbels. Langsam sinkt die Sonne nieder, Eine rote Königskrone. Heilge Kreuze sind die Verse! 15. Heimweh Lieblich klagend - ein kristallnes Seufzen Aus Italiens alter Pantomime, Klingts herüber wie Pierrot so hölzern, So modern sentimental geworden. Und es tönt durch seines Herzens Wüste, Tönt gedämpft durch alle Sinne wieder, Lieblich klagend - ein kristallnes Seufzen Aus Italiens alter Pantomime. Da vergißt Pierrot die Trauermienen! Durch den bleichen Feuerschein des Mondes, Durch des Lichtmeers Fluten schweift die Sehnsucht Kühn hinauf, empor zum Heimathimmel, Lieblich klagend - ein kristallnes Seufzen! 16. Gemeinheit In den blanken Kopf Cassanders, Dessen Schrein die Luft durchzetert, Bohrt Pierrot mit Heuchlermienen, Zärtlich - einen Schädelbohrer! Darauf stopft er mit dem Daumen Seinen echten türkischen Tabak In den blanken Kopf Cassanders, Dessen Schrein die Luft durchzetert! Dann dreht er ein Rohr von Weichsel Hinten in die glatte Glatze Und behäbig schmaucht und pafft er Seinen echten türkischen Tabak Aus dem blanken Kopf Cassanders! 17. Parodie Stricknadeln, blank und blinkend, In ihrem grauen Haar, Sitzt die Duenna murmelnd, Im roten Röckchen da. Sie wartet in der Laube, Sie liebt Pierrot mit Schmerzen, Stricknadeln, blank und blinkend, In ihrem grauen Haar. Da plötzlich - horch! - ein Wispern! Ein Windhauch kichert leise Der Mond, der böse Spötter, Äfft nach mit seinen Strahlen - Stricknadeln, blink und blank. 18. Der Mondfleck Einen weißen Fleck des hellen Mondes Auf dem Rücken seines schwarzen Rockes, So spaziert Pierrot im lauen Abend, Aufzusuchen Glück und Abenteuer. Plötzlich stört ihn was an seinem Anzug. Er beschaut sich rings und findet richtig - Einen weißen Fleck des hellen Mondes Auf dem Rücken seines schwarzen Rockes. Warte! denkt er das ist so ein Gipsfleck! Wischt und wischt, doch bringt ihn nicht herunter Und so geht er, giftgeschwollen weiter, Reibt und reibt bis an den frühen Morgen - Einen weißen Fleck des hellen Mondes. 19. Serenade Mit groteskem Riesenbogen Kratzt Pierrot auf seiner Bratsche, Wie der Storch auf einem Beine, Knipst er trüb ein Pizzicato. Plötzlich naht Cassander, wütend Ob des nächt gen Virtuosen - Mit groteskem Riesenbogen Kratzt Pierrot auf seiner Bratsche. Von sich wirft er jetzt die Bratsche Mit der delikaten Linken Faßt den Kahlkopf er am Kragen - Träumend spielt er auf der Glatze Mit groteskem Riesenbogen. 20. Heimfahrt Der Mondstrahl ist das Ruder, Seerose dient als Boot Drauf fährt Pierrot gen Süden Mit gutem Reisewind. Der Strom summt tiefe Skalen Und wiegt den leichten Kahn. Der Mondstrahl ist das Ruder. Seerose dient als Boot. Nach Bergamo, zur Heimat, Kehrt nun Pierrot zurück; Schwach dämmert schon im Osten Der grüne Horizont. Der Mondstrahl ist das Ruder. 21. O alter Duft O alter Duft aus Märchenzeit Berauschest wieder meine Sinne! Ein närrisch Heer von Schelmerein Durchschwirrt die leichte Luft. Ein glückhaft Wünschen macht mich froh Nach Freuden, die ich lang verachtet O alter Duft aus Märchenzeit, Berauschest wieder mich! All meinen Unmut gab ich preis; Aus meinem sonnumrahmten Fenster Beschau ich frei die liebe Welt Und träum hinaus in selge Weiten . . . O alter Duft - aus Märchenzeit! 1. Mondestrunken Den Wein, den man mit Augen trinkt, Gießt Nachts der Mond in Wogen nieder, Und eine Springflut überschwemmt Den stillen Horizont. Gelüste, schauerlich und süß, Durchschwimmen ohne Zahl die Fluten! Den Wein, den man mit Augen trinkt, Gießt Nachts der Mond in Wogen nieder. Der Dichter, den die Andacht treibt, Berauscht sich an dem heil gen Tranke, Dem Himmel wendet er verzückt Das Haupt und taumelnd saugt und schlürft er Den Wein, den man mit Augen trinkt. 2. Colombine Des Mondlichts bleiche Blüten, Die weißen Wunderrosen, Blühn in den Julinächten - O bräch ich eine nur! Mein banges Leid zu lindern, Such ich am dunklen Strome Des Mondlichts bleiche Blüten, Die weißen Wunderrosen. Gestillt wär all mein Sehnen, Dürft ich so märchenheimlich, so selig leis - entblättern Auf deine braunen Haare Des Mondlichts bleiche Blüten! 3. Der Dandy Mit einem phantastischen Lichtstrahl Erleuchtet der Mond die krystallnen Flakons Auf dem schwarzen, hochheiligen Waschtisch Des schweigenden Dandys von Bergamo. In tönender, bronzener Schale Lacht hell die Fontäne, metallischen Klangs. Mit einem phantastischen Lichtstrahl Erleuchtet der Mond die krystallnen Flakons. Pierrot mit dem wächsernen Antlitz Steht sinnend und denkt wie er heute sich schmink? Fort schiebt er das Rot und des Orients Grün Und bemalt sein Gesicht in erhabenem Stil Mit einem phantastischen Mondstrahl. 4. Eine blasse Wäscherin Eine blasse Wäscherin Wäscht zur Nachzeit bleiche Tücher, Nackte, silberweiße Arme Steckt sie nieder in die Flut. Durch die Lichtung schleichen Winde, Leis bewegen sie den Strom. Eine blasse Wäscherin Wäscht zur Nachtzeit bleiche Tücher. Und die sanfte Magd des Himmels, Von den Zweigen zart umschmeichelt, Breitet auf die dunklen Wiesen Ihre lichtgewobnen Linnen - Eine blasse Wäscherin. 5. Valse de Chopin Wie ein blasser Tropfen Bluts Färbt die Lippen einer Kranken, Also ruht auf diesen Tönen Ein vernichtungßüchtger Reiz. Wilder Lust Accorde Stören Der Verzweiflung eisgen Traum - Wie ein blasser Tropfen Bluts Färbt die Lippen einer Kranken. Heiß und jauchzend, süß und schmachtend, Melancholisch düstrer Walzer, Kommst mir nimmer aus den Sinnen! Haftest mir an den Gedanken, Wie ein blasser Tropfen Bluts! 6. Madonna Steig, o Mutter aller Schmerzen, Auf den Altar meiner Verse! Blut aus deinen magren Brüsten Hat des Schwertes Wut vergossen. Deine ewig frischen Wunden, Gleichen Augen, rot und offen. Steig, o Mutter aller Schmerzen, Auf den Altar meiner Verse! In den abgezehrten Händen Hältst du deines Sohnes Leiche, Ihn zu zeigen aller Menschheit - Doch der Blick der Menschen meidet Dich, o Mutter aller Schmerzen! 7. Der kranke Mond Du nächtig todeskranker Mond Dort auf des Himmels schwarzem Pfühl, Dein Blick, so fiebernd übergroß, Bannt mich wie fremde Melodie. An unstillbarem Liebesleid Stirbst du, an Sehnsucht, tief erstickt, Du nächtig todeskranker Mond Dort auf des Himmels schwarzem Pfühl. Den Liebsten, der im Sinnenrausch Gedankenlos zur Liebsten schleicht, Belustigt deiner Strahlen Spiel - Dein bleiches, qualgebornes Blut, Du nächtig todeskranker Mond. 8. Nacht Finstre, schwarze Riesenfalter Töteten der Sonne Glanz. Ein geschlossnes Zauberbuch, Ruht der Horizont - verschwiegen. Aus dem Qualm verlorner Tiefen Steigt ein Duft, Erinnrung mordend! Finstre, schwarze Riesenfalter Töteten der Sonne Glanz. Und vom Himmel erdenwärts Senken sich mit schweren Schwingen Unsichtbar die Ungetüme Auf die Menschenherzen nieder . . . Finstre, schwarze Riesenfalter. 9. Gebet an Pierrot Pierrot! Mein lachen Hab ich verlernt! Das Bild des Glanzes Zerfloß - Zerfloß! Schwarz weht die Flagge Mir nun vom Mast. Pierrot! Mein Lachen Hab ich verlernt! O gib mir wieder, Roßarzt der Seele, Schneemann der Lyrik, Durchlaucht vom Monde, Pierrot - mein Lachen! 10. Raub Rote, fürstliche Rubine, Blutge Tropfen alten Ruhmes, Schlummern in den Totenschreinen, Drunten in den Grabgewölben. Nachts, mit seinen Zechkumpanen, Steigt Pierrot hinab - zu rauben Rote, fürstliche Rubine, Blut ge Tropfen alten Ruhmes. Doch da - sträuben sich die Haare, Bleiche Furcht bannt sie am Platze Durch die Finsternis - wie Augen! - Stieren aus den Totenschreinen - Rote, fürstliche Rubine. 11. Rote Messe Zu grausem Abendmahle, Beim Blendeglanz des Goldes, Beim Flackerschein der Kerzen, Naht dem Altar - Pierrot! Die Hand, die gottgeweihte, Zerreißt die Priesterkleider Zu grausem Abendmahle, Beim Blendeglanz des Goldes. Mit segnender Gebärde Zeigt er den bangen Seelen Die triefend rote Hostie Sein Herz - in blutgen Fingern - Zu grausem Abendmahle! 12. Galgenlied Die dürre Dirne Mit langem Halse Wird seine letzte Geliebte sein. In seinem Hirne Steckt wie ein Nagel Die dürre Dirne Mit langem Halse. Schlank wie die Pinie, Am Hals ein Zöpfchen - Wollüstig wird sie Den Schelm umhalsen, Die dürre Dirne! 13. Enthauptung Der Mond, ein blankes Türkenschwert Auf einem schwarzen Seidenkissen, Gespenstisch groß - dräut er hinab Durch schmerzendunkle Nacht. Pierrot irrt ohne Rast umher Und starrt empor in Todesängsten Zum, Mond, dem blanken Türkenschwert Auf einem schwarzen Seidenkissen. Es schlottern unter ihm die Knie, Ohnmächtig bricht er jäh zusammen. Er wähnt es sause strafend schon Auf seinen Sünderhals hernieder Der Mond, das blanke Türkenschwert. 14. Die Kreuze Heilige Kreuze sind die Verse, Dran die Dichter stumm verbluten, Blindgeschlagen von der Geier Flatterndem Gespensterschwarme! In den Leibern schwelgten Schwerter, Prunkend in des Blutes Scharlach! Heilge Kreuze sind die Verse, Dran die Dichter stumm verbluten. Tot das Haupt - erstarrt die Locken - Fern, verweht der Lärm des Pöbels. Langsam sinkt die Sonne nieder, Eine rote Königskrone. Heilge Kreuze sind die Verse! 15. Heimweh Lieblich klagend - ein kristallnes Seufzen Aus Italiens alter Pantomime, Klingts herüber wie Pierrot so hölzern, So modern sentimental geworden. Und es tönt durch seines Herzens Wüste, Tönt gedämpft durch alle Sinne wieder, Lieblich klagend - ein kristallnes Seufzen Aus Italiens alter Pantomime. Da vergißt Pierrot die Trauermienen! Durch den bleichen Feuerschein des Mondes, Durch des Lichtmeers Fluten schweift die Sehnsucht Kühn hinauf, empor zum Heimathimmel, Lieblich klagend - ein kristallnes Seufzen! 16. Gemeinheit In den blanken Kopf Cassanders, Dessen Schrein die Luft durchzetert, Bohrt Pierrot mit Heuchlermienen, Zärtlich - einen Schädelbohrer! Darauf stopft er mit dem Daumen Seinen echten türkischen Tabak In den blanken Kopf Cassanders, Dessen Schrein die Luft durchzetert! Dann dreht er ein Rohr von Weichsel Hinten in die glatte Glatze Und behäbig schmaucht und pafft er Seinen echten türkischen Tabak Aus dem blanken Kopf Cassanders! 17. Parodie Stricknadeln, blank und blinkend, In ihrem grauen Haar, Sitzt die Duenna murmelnd, Im roten Röckchen da. Sie wartet in der Laube, Sie liebt Pierrot mit Schmerzen, Stricknadeln, blank und blinkend, In ihrem grauen Haar. Da plötzlich - horch! - ein Wispern! Ein Windhauch kichert leise Der Mond, der böse Spötter, Äfft nach mit seinen Strahlen - Stricknadeln, blink und blank. 18. Der Mondfleck Einen weißen Fleck des hellen Mondes Auf dem Rücken seines schwarzen Rockes, So spaziert Pierrot im lauen Abend, Aufzusuchen Glück und Abenteuer. Plötzlich stört ihn was an seinem Anzug. Er beschaut sich rings und findet richtig - Einen weißen Fleck des hellen Mondes Auf dem Rücken seines schwarzen Rockes. Warte! denkt er das ist so ein Gipsfleck! Wischt und wischt, doch bringt ihn nicht herunter Und so geht er, giftgeschwollen weiter, Reibt und reibt bis an den frühen Morgen - Einen weißen Fleck des hellen Mondes. 19. Serenade Mit groteskem Riesenbogen Kratzt Pierrot auf seiner Bratsche, Wie der Storch auf einem Beine, Knipst er trüb ein Pizzicato. Plötzlich naht Cassander, wütend Ob des nächt gen Virtuosen - Mit groteskem Riesenbogen Kratzt Pierrot auf seiner Bratsche. Von sich wirft er jetzt die Bratsche Mit der delikaten Linken Faßt den Kahlkopf er am Kragen - Träumend spielt er auf der Glatze Mit groteskem Riesenbogen. 20. Heimfahrt Der Mondstrahl ist das Ruder, Seerose dient als Boot Drauf fährt Pierrot gen Süden Mit gutem Reisewind. Der Strom summt tiefe Skalen Und wiegt den leichten Kahn. Der Mondstrahl ist das Ruder. Seerose dient als Boot. Nach Bergamo, zur Heimat, Kehrt nun Pierrot zurück; Schwach dämmert schon im Osten Der grüne Horizont. Der Mondstrahl ist das Ruder. 21. O alter Duft O alter Duft aus Märchenzeit Berauschest wieder meine Sinne! Ein närrisch Heer von Schelmerein Durchschwirrt die leichte Luft. Ein glückhaft Wünschen macht mich froh Nach Freuden, die ich lang verachtet O alter Duft aus Märchenzeit, Berauschest wieder mich! All meinen Unmut gab ich preis; Aus meinem sonnumrahmten Fenster Beschau ich frei die liebe Welt Und träum hinaus in selge Weiten . . . O alter Duft - aus Märchenzeit! Schönberg,Arnold/Pierrot lunaire
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Die Trommel gerühret Die Trommel gerühret, Das Pfeifchen gespielt! Mein Liebster gewaffnet Dem Haufen befiehlt, Die Lanze hoch führet, Die Leute regieret. Wie klopft mir das Herz! Wie wallt mir das Blut! O hätt ich ein Wämslein Und Hosen und Hut! Ich folgt ihm zum Tor naus mit mutigem Schritt, Ging durch die Provinzen, ging überall mit. Die Feinde schon weichen, Wir schießen da drein; Welch Glück sondergleichen, Ein Mannsbild zu sein! Freudvoll und leidvoll Freudvoll Und leidvoll, Gedankenvoll sein; Langen Und bangen In schwebender Pein; Himmelhoch jauchzend Zum Tode betrübt; Glücklich allein Ist die Seele, die liebt. Die Trommel gerühret Die Trommel gerühret, Das Pfeifchen gespielt! Mein Liebster gewaffnet Dem Haufen befiehlt, Die Lanze hoch führet, Die Leute regieret. Wie klopft mir das Herz! Wie wallt mir das Blut! O hätt ich ein Wämslein Und Hosen und Hut! Ich folgt ihm zum Tor naus mit mutigem Schritt, Ging durch die Provinzen, ging überall mit. Die Feinde schon weichen, Wir schießen da drein; Welch Glück sondergleichen, Ein Mannsbild zu sein! Freudvoll und leidvoll Freudvoll Und leidvoll, Gedankenvoll sein; Langen Und bangen In schwebender Pein; Himmelhoch jauchzend Zum Tode betrübt; Glücklich allein Ist die Seele, die liebt. Beethoven,Ludwig van/Egmont
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ERSTER AUFZUG Ouverture Nr. 1 - Introduktion Der Vorhang hebt sich im vierten Takte. Starre Wildnis, Felsengruppen. In der Mitte vorn ein Felsblock auf einer Versenkung. Rechts vorn ein Felsenlager. Im Hintergrunde der Eingang in eine Höhle. Über der Höhle ein Steinruhelager, welches mit einer Maschinerie zum Erheben eines Menschen versehen ist; auf der linken Seite führt ein Aufgang zu diesem Steinruhelager. Es ist Nacht, der Mond leuchtet im Hintergrunde halbhell. Kleine Irrlichter flackern hin und her. Die Hexen und Geister erscheinen in einem blauen und grünen Schimmer. ERSTER AUFTRITT Geister. Hexen. Gnomen. Kobolde. Teufelsfratzen. Frösche. Fledermäuse. Dann der Vampyrmeister und Lord Ruthwen GEISTERCHOR im wirren Durcheinander Ihr Hexen und Geister, Schlingt fröhlich den Reihn, Ihr Hexen und Geister, Bald wird unser Meister Hier unter uns sein! Sie bilden in tanzender Bewegung einen Halbkreis Wegen grauser Freveltaten Ward der Boden hier verflucht, Drum wird er von uns gesucht, Dass wir uns auf ihm beraten. Lichtscheu in der Mitternacht, Wenn nur Angst und Bosheit wacht, Schleichen wir beim Mondenschein In die finstre Kluft hinein. Schlange, Natter hör ich zischen, Irrlicht flackert froh dazwischen, Molche, Kröten, schwarze Katzen, Kobold, Hexen, Teufelsfratzen Kommt und schlingt den muntern Reihn! Eul und Uhu, ihr sollt schrein, Kommt und schliesst den muntern Reihn! Eul und Uhu, ihr sollt schrein, Jo, hoho! hoho! joho! hoho! hoho! Die Höhle im Hintergrunde öffnet sich. Der Vampyrmeister und Lord Ruthwen erscheinen aus der Tiefe des Höhlenganges auf einem Wagen in Form einer grossen Fledermaus, beim Näherkommen immer stärker grün und gelb beleuchtet GEISTERCHOR Lichtscheu in der Mitternacht, Wenn nur Angst und Bosheit wacht, Schleichen wir beim Mondenschein In die finstre Kluft hinein. Ihr Hexen und Geister, Schlingt fröhlich den Reihn, Bald wird unser Meister Hier bei uns sein, hier bei uns sein! Kommt und schliesst den muntern Reihn, Eul und Uhu, ihr sollt schrein, Joho, joho, joho! - Joho, joho, joho! - Heissa, heissa, heissa, joho! Sie stehen plötzlich still ZWEITER AUFTRITT Die Vorigen. Lord Ruthwen. Der Vampyrmeister GEISTERCHOR Dort nahet der Meister Im falben Feuerschein! Es beginnt starker Donner und Blitz. Der Wagen hat den Höhleneingang erreicht und kommt nach vorn bis zu dem Felsblock in der Mitte, bei welchem er mit einem starken Tamtamschlage hält. Der Mond verfinstert sich und wird blutrot, ein gelber Schein überflutet die Felsgegend, die blaugrüne Beleuchtung verschwindet. Der Vampyrmeister wird vom Souffleur aus fahlgrün beleuchtet. Ruthwen und der Vampyrmeister steigen, wenn der Wagen am Felsblock in der Mitte vorn angelangt ist, auf den Felsblock. Gnomen schieben den leeren Wagen langsam in die Höhle zurück. Ruthwen steigt nach rechts Hinunter in den Vordergrund. Melodram VAMPYRMEISTER spricht und zeigt auf Ruthwen Dieser hier, der schon verfallen Unserm Dienste ist, Wünscht noch eine kurze Frist Unter den freien Menschen zu wallen. Sein Begehren sei bewillet, Wenn er seinen Schwur erfüllet, Wenn bis künft ge Mitternacht Er drei Opfer uns gebracht Für drei Bräute, zart und rein, Soll dem Vampyr ein Jahr bewilligt sein! RUTHWEN beschwört den Vampyrmeister, singt Bei der Urkraft alles Bösen Schwör ich Euch, mein Wort zu lösen; Doch fliehet diesen Aufenthalt, Denn eins der Opfer naht sich bald! Vampyrmeister versinkt mit dem Felsblock unter Donner, Blitz und aufsteigendem Dampf Das fahle Licht verlischt. Der Mond leuchtet wieder halbhell, ebenso erscheint der blau-grüne Schimmer wieder. Ruthwen tritt einen Schritt vor und steht bei dem Geisterchor regungslos in der Mitte. DRITTER AUFTRITT Die Vorigen ohne den Vampyrmeister GEISTERCHOR im wirren Durcheinander um Ruthwen Leise, leis , beim Mondenschein Husch, in die Erde, husch, hinein! Husch, tausend Spalten, tausend Ritzen, Tausend Spalten, tausend Ritzen Dienen uns zum Aufenthalt. Lasst uns brütend unten sitzen, Bis die Mitternacht erschallt. Leise, leis , beim Mondenschein Husch, husch, in die Erde, husch, hinein! Sie verschwinden eilig in den Versenkungen, in den Höhlen, hinter den Felsen. Mit dem letzen Akkord schlägt es auf einer fernen Turmuhr Eins und geht es ohne Pause weiter. Lautlose Stille. Der Mond und die Beleuchtung der Soffitten werden allmählich ganz hell. VIERTER AUFTRITT Ruthwen allein Nr. 2 - Rezitativ und Arie Rezitativ RUTHWEN Ha! noch einen ganzen Tag! Überlang ist diese Zeit! - Zwei Opfer sind mir schon geweiht Und das dritte - das dritte ist leicht gefunden. Arie Ha! ha! welche Lust! Ha, welche Lust! Ha! welche Lust, aus schönen Augen An blühender Brust Neues Leben In wonnigem Beben, Ha, neues Leben In wonnigem Beben, Mit einem Kusse in sich zu saugen! - Ha! welche Lust, In liebendem Kosen, Mit lüsternem Mut Das süsseste Blut Wie Saft der Rosen, Von purpurnen Lippen Schmeichelnd zu nippen! - Und wenn der brennende Durst sich stillt, Und wenn das Blut dem Herzen entquillt, Und wenn sie stöhnen voll Entsetzen, teuflisch lachend haha! Haha! Welch Ergötzen! Welch Ergötzen! Welche Lust! Ha, welche Lust! - Mit neuem Mut, mit neuem Mut Durchglüht mich ihr Blut; Ihr Todesbeben ist frisches Leben! - Weich, rührend, mit der Erinnerung an verlorenes Glück Armes Liebchen, bleich wie Schnee, Tat dir wohl im Herzen weh! - Ach, einst fühlt ich selbst die Schmerzen Ihrer Angst im warmen Herzen, Das der Himmel fühlend schuf. Anklänge des Hexenchors. Er erschrickt bei den Tönen. Mahnt mich nicht in diesen Tönen, Die den Himmel frech verhöhnen, Ich verstehe euren Ruf! wilder stürmend Ha! Ha! welche Lust! Ha, welche Lust! Ha, welche Lust, aus schönen Augen, An blühender Brust neues Leben In wonnigem Beben, Ha, neues Leben In wonnigem Beben Mit einem Kusse in sich zu saugen. - Ha, welche Lust, in liebendem Kosen, Mit lüsternem Mut Das süsseste Blut Wie Saft der Rosen, Von purpurnen Lippen Schmeichelnd zu nippen, Schmeichelnd, schmeichelnd zu nippen! - Und wenn der brennende Durst sich stillt, Wenn dann das Blut dem Herzen entquillt, Und wenn sie stöhnen voll Entsetzen, haha! Haha! Ha! Welch Ergötzen! Ha, welche Lust! Ha, welch Ergötzen! Ha, welche Lust! Ha, welche Lust! Haha! Und wenn sie stöhnen voll Entsetzen, Ha, welch Ergötzen, welche Lust! Und wenn der brennende Durst sich stillt, Wenn das Blut dem Herzen entquillt, Und wenn sie stöhnen voll Entsetzen, Haha, haha, welche Lust! Wenn sie stöhnen voll Entsetzen, Welch Ergötzen, welch Ergötzen, welche Lust! Er geht zurück, sieht nach links, macht eine Bewegung der Freude; spricht Horch, Geräusch, sie ist es! In der Abwesenheit ihrer Eltern wusste ich schlau unter fremdem Namen ihre Liebe zu gewinnen; nun kehrten sie zurück und kündigten ihr an, dass ihre Hand versprochen sei. Ich bewog sie, ihrem Herzen zu folgen und mit mir zu fliehen. Haha, armes Mädchen, dein Herz hat dich garstig betrogen! Er geht ab nach links und kehrt mit Janthe zurück FÜNFTER AUFTRITT Ruthwen, Janthe zu seiner Linken RUTHWEN Seh ich dich endlich, meine süsse Janthe! Ach, verzeihe, wenn ich schon an deiner Liebe zweifelte. JANTHE. Ach, die Angst hat mich entkräftet. Sie sinkt in seine Arme. Erst nach Mitternacht konnte ich das Haus verlassen. Die Zubereitungen zum festlichen Empfang des Lord Mersey, der morgen mit dem Frühesten erwartet wird, beschäftigten Vater, Mutter und das ganze Haus bis spät in die Nacht. RUTHWEN O so war es die höchste Zeit! Morgen schon wärst du auf ewig für mich verloren gewesen. Du, die Braut eines andern! Du, die mein Herz so zärtlich, so unsäglich liebt, du, die Frau eines andern! Ha, der Gedanke könnte mich zum Wahnsinn führen. JANTHE Ach, hätte ich meinem Vater deine Liebe geschildert, ihm gesagt, wie gut du bist, wie sehr mein Herz an dir hängt; ach, auch er ist ja so gut, er hätte mir gewiss verziehen und meine Liebe zu dir gebilligt. Warum hattest du mir auch verboten, gleich bei der Zurückkunft meiner Eltern der freudigen Regung meines kindlichen Herzens zu fol gen. RUTHWEN Kannst du mir die Besorgnis meiner Liebe zum Vorwurf machen? Er, der geschworene Feind meines Hauses, nie hätte er in den Bund unsrer Herzen gewilligt, und seine Weigerung wäre mein Todesurteil gewesen. JANTHE Du kennst ihn nicht; kein Hass steht so fest in seinem Herzen, dass ihn die Liebe zu seiner einzigen Tochter nicht entwurzelt hätte. Ach, und heimlich konnte ich ihn verlassen, mit Tränen wird er am Morgen sein Kind suchen und nicht finden. Sie wendet sich weinend von ihm. Nr. 3 - Duett JANTHE Teurer Eltern einz ge Freude, Lohn ich sie mit herbem Leide, Die zu ehren süsse Pflicht. Ach! Ich muss sie ja betrüben, Denn es zwingt mich, dich zu lieben, Was Vernunft dagegen spricht. RUTHWEN tritt zu Janthe und umarmt sie Fühl an meines Herzens Schlagen, Mehr als ich vermag zu sagen, Dass ich dein auf ewig bin; Nimmer werd ich dich betrüben, Ewig, ewig dich zu lieben, Schwör ich dir mit treuem Sinn. JANTHE sinkt an seine Brust Ach, ich muss sie ja betrüben, Denn es zwingt mich, dich zu lieben, Was Vernunft dagegen spricht. So bist du, Teurer, mein auf ewig, Und ewig, Teurer, bin ich dein! Ach, Liebe, Liebe nur macht selig, Mein Leben weih ich dir allein! RUTHWEN Nimmer werd ich dich betrüben, Ewig dich zu lieben, Schwöre ich mit treuem Sinn! Ja, Teure, dein bin ich auf ewig, Und ewig, Teure, bist du mein! Ach, Liebe, Liebe nur macht selig, Mein Leben weih ich dir allein! JANTHE So bist du, Teurer, mein auf ewig! RUTHWEN Ja, Teure, dein bin ich auf ewig! JANTHE Und ewig, Teurer, bin ich dein! RUTHWEN Und ewig, Teure, bist du mein! JANTHE Ach, Liebe, Liebe nur macht selig, Mein Leben weih ich ihr allein! So bist du, Teurer, mein auf ewig, Auf ewig, Teurer, bin ich dein! - RUTHWEN Ach, Liebe, Liebe nur macht selig, Mein Leben weih ich ihr allein! Ja, Teure, dein bin ich auf ewig, Und ewig, Teure, bist du mein! - JANTHE Als du dich zuerst mir nahtest, Bebte ich entsetzt zurück. RUTHWEN Weiss wohl, Liebchen, dass du s tatest, Doch jetzt lächelt mir dein Blick. Der Mond dunkelt allmählich und steigt dabei langsam höher, bis er am Ende des Duetts ganz hinter den Felsen links oben verschwunden ist JANTHE Als du dich zuerst mir nahtest, Bebte ich entsetzt zurück! Aber wie mit Zaubersbanden Zog es später mich zu dir. - Ja, ich folg dem innern Drange, Meinem Herzen folge ich. beiseite Ewig, ewig ist er mein! Liebe lacht aus seinen Augen; O wie glücklich werd ich sein! RUTHWEN Weiss wohl, Liebchen, dass du s thatest, Doch jetzt lächelt mir dein Blick! beiseite Ha, ihr ist im Herzen bange, Armes Mädchen, dauerst mich. laut Unsre Herzen, die sich fanden, Sind der Zauber, glaube mir. - beiseite Ha, ihr ist im Herzen bange, Armes Mädchen, dauerst mich. beiseite Doch Triumph! jetzt ist sie mein; Und ihr süsses Blut zu sangen, Welche Wollust wird das sein! Sie umarmen sich. Der Mond ist verschwunden. Ruthwen und Janthe fliehen beim ersten Hornruf nach hinten in die Höhle. Jäger mit Hörnern, Diener und Landleute mit Fackeln kommen, nach allen Seiten hin suchend, von links. SECHSTER AUFTRITT Jäger. Diener. Landleute Nr. 4 - Chor mit Soli CHOR ausserhalb Wo kann sie sein? - auftretend Wo kann sie sein? Beim Fackelschein Durchsucht den Wald, Ruft Echo wach, Dass tausendfach Mit Hörnerschall Allüberall Die Stimme widerhall . Janthe! Janthe! - Janthe! - Alle horchen gespannt, bis das Echo geantwortet hat. Sir Berkley kommt mit einem alten Diener und mit vier Fackelträgern von links vorn. Starker Mondschein beleuchtet die Felsen auf der rechten Seite. SIEBENTER AUFTRITT Berkley in der Mitte. Die Andern zurückstehend. Dann die Stimmen von Janthe und Ruthwen. Rezitativ BERKLEY Weh, mein Kind! In welcher Wildnis mag es irren? Weh, mein Kind, mein Kind! weh, mein Kind! In später Mitternacht vermiss ich es im Hause. Sicher haben Räuber sie entführt. zu seiner Umgebung Wer ihre Spur entdeckt, ich schwör es euch, Ihm wird des Vaters heisser Dank und grosser Lohn. um sich blickend Doch wehe! welchen Ort betraten wir? Er zeigt nach hinten auf die Höhle Hier hausen böse Geister seit Jahrhunderten, leise Die Vampyrhöhle nennt ihn das Volk. CHOR sieht sich entsetzt und ängstlich um, unruhig hin und her eilend Weh! die Vampyrhöhle! Schnell hinweg mit leisem Tritt! sich mit Teilnahme Berkley nähernd Armer Vater! Armer Vater! Sie beginnen, sich nach links zurückzuziehen Nur schnell hinweg! Nur schnell hinweg! Nur schnell hinweg mit leisem Tritt! Wo mag sie sein? Hier ist sie nicht! Ja, hier verlor sich ihre Spur! Ach, armer Vater, armer Vater, armer Vater, Nimmer siehst du Janthen wieder, Hier verlor sich ihre Spur. Drum schnell hinweg mit leisem Tritt, Nur fort von hier, nur fort von hier! Drum schnell hinweg mit leisem Tritt! Nur fort von hier, nur fort von hier, Fort mit leisem Tritt! Berkley vermag sich kaum noch aufrecht zu erhalten. Der alte Diener reicht ihm den Arm zur Stütze. Alle wenden sich nach links zum Abgang JANTHE in grellem Aufschrei in der Höhle Weh mir! RUTHWEN ebenso, mit triumphierendem Hohngelächter Haha! JANTHE wie oben Weh mir! RUTHWEN ebenso Haha! Alle kehren entsetzt um und eilen zurück CHOR Welch Geschrei! auf die Höhle hinten zeigend Dort kam es her! JANTHE wie oben Weh! BERKLEY Das war meines Kindes Stimme, Rettet mir ihr teures Leben! Die Jäger und die Diener mit den Fackeln eilen in die Höhle hinein BERKLEY Weh mir! Meine Kräfte schwinden! Er wankt. Der alte Diener stützt ihn BERKLEY Angst und Freude macht mich beben; Wie werd ich sie wiederfinden! Er ermannt sich und will zur Höhle. Einige Diener kommen mit Lord Ruthwen, den sie fest gepackt halten und der sich mit aller Macht dagegen sträubt, von dort zurück. Einige Jäger folgen. Die sonstigen Abgegangenen bleiben in der Höhle bei Janthe zurück. Der Vordergrund wird allmählich von blauem Licht überflutet, dann verbreitet sich schwacher Mondschein über die obersten Felsenspitzen. ACHTER AUFTRITT Ruthwen, Berkley zu seiner Linken. Die Andern zurückstehend BERKLEY zieht ergrimmt beim Anblick Ruthwens seinen Degen Frecher Räuber meines Kindes, Hier nimm deiner Taten Lohn. Er dringt auf Ruthwen ein und verwundet ihn tödlich. Ruthwen sinkt auf dem Felsenlager rechts vorn zusammen DIE ZURÜCKGEBLIEBENEN in der Höhle Sie ist tot! BERKLEY Wie? Mein Kind ermordet? Mein Kind ermordet! Er will zur Höhle. Jäger und Diener kommen ihm entgegen EIN DIENER Armer Vater! Weh! Entsetzen! Brust und Nacken deiner Tochter Sind voll Blut. Gift ger Zähne Spuren Verraten das Entsetzliche! Sie ward zum Opfer dem Vampyr! ALLE aufs höchste erschreckt Ein Vampyr! Ein Vampyr! Weh, ein Vampyr! Sie stürzen nach links davon. Berkley ebenso, geführt von seinem alten Diener. Ruthwen bleibt allein zurück. Der Mondschein beleuchtet nur noch die oberen Felsenspitzen im Hintergrunde NEUNTER AUFTRITT Ruthwen allein Rezitativ RUTHWEN sich mühsam aufrichtend Weh mir! Meine Kräfte weichen! Müssig wird die Zeit verstreichen, Kann ich nicht die Höh erreichen, Um dort sterbend mit den Augen Mondesstrahlen einzusaugen, Die mir neue Kräfte geben zum Leben. Schrecklich! Schrecklich! Allgerechter! Alles, alles öd und leer, Grause Stille ringsumher! - Nur der Hölle Hohngelächter Muss ich hören! Er sinkt zurück. Edgar Aubry kommt mit dem Hörnereinsatz von links ZEHNTER AUFTRITT Ruthwen auf dem Felsenlager rechts vorn, Aubry zu seiner Linken. AUBRY toch nicht sichtbar, spricht Ist denn nirgends ein Ausweg zu finden? Er kommt von links. Ein freier Platz ist hier, aber nach welcher Seite wende ich mich nun? Ruthwen macht eine Bewegung. AUBRY. Still, dort regt sich etwas. Er tritt näher. Die Musik endet RUTHWEN mit der Stimme eines tödlich Verwundeten Wohl mir! Ich höre eines Menschen Stimme! Wer du auch sein magst - AUBRY Ha, ein Verwundeter liegt hier am Boden. RUTHWEN Wer du auch sein magst, habe Mitleid - AUBRY Welche Stimme? Er steht nun Ruthwen ganz nahe Was seh ich! Täuscht des Mondes matter Schimmer mein Auge nicht, so bist du Ruthwen! RUTHWEN. Aubry, du bist s? Mein Engel sendet dich; ich ward hier von Räubern überfallen. AUBRY Gott! Teurer Freund, was kann ich für dich tun? Ist deine Wunde tödlich? Ist dir zu helfen? RUTHWEN der mit Aubrys Hilfe sich ein wenig erhoben hat Nein, menschliche Hilfe kommt zu spät - und doch - Aubry - wenn ich je dein Freund war - leiste mir einen wichtigen Dienst. AUBRY O rede, was kann ich für dich tun? Du warst einst der Retter meines Lebens, o dass ich dir vergelten, dass ich mein Leben für das deine opfern könnte. RUTHWEN. Nein, für mein Leben ist nichts mehr zu tun, aber - Aubry - ich bitte dich - AUBRY Zögere nicht, es auszusprechen! Was ist s? Soll ich deinen Tod rächen? Hast du jene Räuber erkannt? RUTHWEN Nein, das ist es nicht, was ich von dir begehre! Schmerzhaft zusammenzuckend und niedersinkend. O! AUBRY So rede denn, was ist s! Was kann ich für dich tun? Welch seltsame Unruhe in deinem ganzen Wesen - lebt irgend jemand, um den du besorgt bist? Drückt irgend eine schwere Schuld dein Gewissen? - Rede, was ist s? RUTHWEN erhebt sich ein wenig Nichts von allem - ich bitte dich nur - Aubry - leite mich hinauf auf jene Felsen Er zeigt nach dem Steinlager über der Höhle und lege mein Gesicht so - dass die Strahlen des Mondes - mir in die Augen dringen. AUBRY Seltsam - und was soll? von einem Gedanken erfasst Ha, welche Ahnung! Man sagt, dass jene fürchterlichen Geschöpfe - RUTHWEN Still! Vollziehe meine Bitte! AUBRY So wär es wahr, was man in London mir gesagt? Entsetzlicher! Du wärst ein V - RUTHWEN rafft sich gewaltsam halb in die Höhe Halt ein, Unglückseliger, vollende nicht! In jener Stunde, da ich dein Leben rettete, gelobtest du, für mich zu tun, was ich von dir verlangte. Wohl, so erfülle jetzt, um was ich dich bat, und schwöre mir zuvor, alles, was du von mir weisst, oder noch erfahren, oder auch nur ahnen magst, zu verschweigen. Aubry zögert RUTHWEN Nur vierundzwanzig Stunden! AUBRY Ruthwen! RUTHWEN heftig Schwöre! Schwöre bei allem, was dir heilig ist, bei deiner Seele Seligkeit! AUBRY Du warst der Retter meines Lebens - wohlan, ich schwöre! Er erhebt die Hand zum Schwur RUTHWEN. Und verflucht seist du in den Abgrund der Hölle, alle Strafe des Meineids laste zehnfach auf deiner Seele, wenn du den Schwur brichst! Verflucht seist du, und wer dir angehört! Verflucht sei, was du liebst, und was dich liebt! Schwöre mir! AUBRY wie oben Ich schwöre! durchschauert Entsetzlich! Nr. 5 - Melodram. Begleitendes Musikstück RUTHWEN Ah! - So - nun will ich ruhig mein Schicksal erwarten. - Leite mich hinauf. Er erhebt sich mühsam unter Aubrys Beihilfe. Der von links hereinfallende Mondschein wird heller. Aubry leitet Ruthwen langsam, indem er die linke Hand auf seinen Nacken legt, über den Aufgang links zu dem Steinlager über der Höhle, ist ihm beim Niederlegen auf die Maschine behilflich, und zwar so, dass von links her die Strahlen des Mondes auf Ruthwens Gesicht fallen; dann entflieht er entsetzt nach links. Grellheller Mondschein, grosser und voller Beleuchtungseffekt. Der Vordergrund bleibt dunkel. RUTHWEN s Züge beginnen sich zu regen, er richtet sich durch die Maschine neubelebt unter dem Einfluss der Mondstrahlen auf, erhebt malerisch den Mantel gegen den Mond, so dass die Maschine ungesehen sich wieder senkt und atmet tief auf. Ah! ERSTER AUFZUG Ouverture Nr. 1 - Introduktion Der Vorhang hebt sich im vierten Takte. Starre Wildnis, Felsengruppen. In der Mitte vorn ein Felsblock auf einer Versenkung. Rechts vorn ein Felsenlager. Im Hintergrunde der Eingang in eine Höhle. Über der Höhle ein Steinruhelager, welches mit einer Maschinerie zum Erheben eines Menschen versehen ist; auf der linken Seite führt ein Aufgang zu diesem Steinruhelager. Es ist Nacht, der Mond leuchtet im Hintergrunde halbhell. Kleine Irrlichter flackern hin und her. Die Hexen und Geister erscheinen in einem blauen und grünen Schimmer. ERSTER AUFTRITT Geister. Hexen. Gnomen. Kobolde. Teufelsfratzen. Frösche. Fledermäuse. Dann der Vampyrmeister und Lord Ruthwen GEISTERCHOR im wirren Durcheinander Ihr Hexen und Geister, Schlingt fröhlich den Reihn, Ihr Hexen und Geister, Bald wird unser Meister Hier unter uns sein! Sie bilden in tanzender Bewegung einen Halbkreis Wegen grauser Freveltaten Ward der Boden hier verflucht, Drum wird er von uns gesucht, Dass wir uns auf ihm beraten. Lichtscheu in der Mitternacht, Wenn nur Angst und Bosheit wacht, Schleichen wir beim Mondenschein In die finstre Kluft hinein. Schlange, Natter hör ich zischen, Irrlicht flackert froh dazwischen, Molche, Kröten, schwarze Katzen, Kobold, Hexen, Teufelsfratzen Kommt und schlingt den muntern Reihn! Eul und Uhu, ihr sollt schrein, Kommt und schliesst den muntern Reihn! Eul und Uhu, ihr sollt schrein, Jo, hoho! hoho! joho! hoho! hoho! Die Höhle im Hintergrunde öffnet sich. Der Vampyrmeister und Lord Ruthwen erscheinen aus der Tiefe des Höhlenganges auf einem Wagen in Form einer grossen Fledermaus, beim Näherkommen immer stärker grün und gelb beleuchtet GEISTERCHOR Lichtscheu in der Mitternacht, Wenn nur Angst und Bosheit wacht, Schleichen wir beim Mondenschein In die finstre Kluft hinein. Ihr Hexen und Geister, Schlingt fröhlich den Reihn, Bald wird unser Meister Hier bei uns sein, hier bei uns sein! Kommt und schliesst den muntern Reihn, Eul und Uhu, ihr sollt schrein, Joho, joho, joho! - Joho, joho, joho! - Heissa, heissa, heissa, joho! Sie stehen plötzlich still ZWEITER AUFTRITT Die Vorigen. Lord Ruthwen. Der Vampyrmeister GEISTERCHOR Dort nahet der Meister Im falben Feuerschein! Es beginnt starker Donner und Blitz. Der Wagen hat den Höhleneingang erreicht und kommt nach vorn bis zu dem Felsblock in der Mitte, bei welchem er mit einem starken Tamtamschlage hält. Der Mond verfinstert sich und wird blutrot, ein gelber Schein überflutet die Felsgegend, die blaugrüne Beleuchtung verschwindet. Der Vampyrmeister wird vom Souffleur aus fahlgrün beleuchtet. Ruthwen und der Vampyrmeister steigen, wenn der Wagen am Felsblock in der Mitte vorn angelangt ist, auf den Felsblock. Gnomen schieben den leeren Wagen langsam in die Höhle zurück. Ruthwen steigt nach rechts Hinunter in den Vordergrund. Melodram VAMPYRMEISTER spricht und zeigt auf Ruthwen Dieser hier, der schon verfallen Unserm Dienste ist, Wünscht noch eine kurze Frist Unter den freien Menschen zu wallen. Sein Begehren sei bewillet, Wenn er seinen Schwur erfüllet, Wenn bis künft ge Mitternacht Er drei Opfer uns gebracht Für drei Bräute, zart und rein, Soll dem Vampyr ein Jahr bewilligt sein! RUTHWEN beschwört den Vampyrmeister, singt Bei der Urkraft alles Bösen Schwör ich Euch, mein Wort zu lösen; Doch fliehet diesen Aufenthalt, Denn eins der Opfer naht sich bald! Vampyrmeister versinkt mit dem Felsblock unter Donner, Blitz und aufsteigendem Dampf Das fahle Licht verlischt. Der Mond leuchtet wieder halbhell, ebenso erscheint der blau-grüne Schimmer wieder. Ruthwen tritt einen Schritt vor und steht bei dem Geisterchor regungslos in der Mitte. DRITTER AUFTRITT Die Vorigen ohne den Vampyrmeister GEISTERCHOR im wirren Durcheinander um Ruthwen Leise, leis , beim Mondenschein Husch, in die Erde, husch, hinein! Husch, tausend Spalten, tausend Ritzen, Tausend Spalten, tausend Ritzen Dienen uns zum Aufenthalt. Lasst uns brütend unten sitzen, Bis die Mitternacht erschallt. Leise, leis , beim Mondenschein Husch, husch, in die Erde, husch, hinein! Sie verschwinden eilig in den Versenkungen, in den Höhlen, hinter den Felsen. Mit dem letzen Akkord schlägt es auf einer fernen Turmuhr Eins und geht es ohne Pause weiter. Lautlose Stille. Der Mond und die Beleuchtung der Soffitten werden allmählich ganz hell. VIERTER AUFTRITT Ruthwen allein Nr. 2 - Rezitativ und Arie Rezitativ RUTHWEN Ha! noch einen ganzen Tag! Überlang ist diese Zeit! - Zwei Opfer sind mir schon geweiht Und das dritte - das dritte ist leicht gefunden. Arie Ha! ha! welche Lust! Ha, welche Lust! Ha! welche Lust, aus schönen Augen An blühender Brust Neues Leben In wonnigem Beben, Ha, neues Leben In wonnigem Beben, Mit einem Kusse in sich zu saugen! - Ha! welche Lust, In liebendem Kosen, Mit lüsternem Mut Das süsseste Blut Wie Saft der Rosen, Von purpurnen Lippen Schmeichelnd zu nippen! - Und wenn der brennende Durst sich stillt, Und wenn das Blut dem Herzen entquillt, Und wenn sie stöhnen voll Entsetzen, teuflisch lachend haha! Haha! Welch Ergötzen! Welch Ergötzen! Welche Lust! Ha, welche Lust! - Mit neuem Mut, mit neuem Mut Durchglüht mich ihr Blut; Ihr Todesbeben ist frisches Leben! - Weich, rührend, mit der Erinnerung an verlorenes Glück Armes Liebchen, bleich wie Schnee, Tat dir wohl im Herzen weh! - Ach, einst fühlt ich selbst die Schmerzen Ihrer Angst im warmen Herzen, Das der Himmel fühlend schuf. Anklänge des Hexenchors. Er erschrickt bei den Tönen. Mahnt mich nicht in diesen Tönen, Die den Himmel frech verhöhnen, Ich verstehe euren Ruf! wilder stürmend Ha! Ha! welche Lust! Ha, welche Lust! Ha, welche Lust, aus schönen Augen, An blühender Brust neues Leben In wonnigem Beben, Ha, neues Leben In wonnigem Beben Mit einem Kusse in sich zu saugen. - Ha, welche Lust, in liebendem Kosen, Mit lüsternem Mut Das süsseste Blut Wie Saft der Rosen, Von purpurnen Lippen Schmeichelnd zu nippen, Schmeichelnd, schmeichelnd zu nippen! - Und wenn der brennende Durst sich stillt, Wenn dann das Blut dem Herzen entquillt, Und wenn sie stöhnen voll Entsetzen, haha! Haha! Ha! Welch Ergötzen! Ha, welche Lust! Ha, welch Ergötzen! Ha, welche Lust! Ha, welche Lust! Haha! Und wenn sie stöhnen voll Entsetzen, Ha, welch Ergötzen, welche Lust! Und wenn der brennende Durst sich stillt, Wenn das Blut dem Herzen entquillt, Und wenn sie stöhnen voll Entsetzen, Haha, haha, welche Lust! Wenn sie stöhnen voll Entsetzen, Welch Ergötzen, welch Ergötzen, welche Lust! Er geht zurück, sieht nach links, macht eine Bewegung der Freude; spricht Horch, Geräusch, sie ist es! In der Abwesenheit ihrer Eltern wusste ich schlau unter fremdem Namen ihre Liebe zu gewinnen; nun kehrten sie zurück und kündigten ihr an, dass ihre Hand versprochen sei. Ich bewog sie, ihrem Herzen zu folgen und mit mir zu fliehen. Haha, armes Mädchen, dein Herz hat dich garstig betrogen! Er geht ab nach links und kehrt mit Janthe zurück FÜNFTER AUFTRITT Ruthwen, Janthe zu seiner Linken RUTHWEN Seh ich dich endlich, meine süsse Janthe! Ach, verzeihe, wenn ich schon an deiner Liebe zweifelte. JANTHE. Ach, die Angst hat mich entkräftet. Sie sinkt in seine Arme. Erst nach Mitternacht konnte ich das Haus verlassen. Die Zubereitungen zum festlichen Empfang des Lord Mersey, der morgen mit dem Frühesten erwartet wird, beschäftigten Vater, Mutter und das ganze Haus bis spät in die Nacht. RUTHWEN O so war es die höchste Zeit! Morgen schon wärst du auf ewig für mich verloren gewesen. Du, die Braut eines andern! Du, die mein Herz so zärtlich, so unsäglich liebt, du, die Frau eines andern! Ha, der Gedanke könnte mich zum Wahnsinn führen. JANTHE Ach, hätte ich meinem Vater deine Liebe geschildert, ihm gesagt, wie gut du bist, wie sehr mein Herz an dir hängt; ach, auch er ist ja so gut, er hätte mir gewiss verziehen und meine Liebe zu dir gebilligt. Warum hattest du mir auch verboten, gleich bei der Zurückkunft meiner Eltern der freudigen Regung meines kindlichen Herzens zu fol gen. RUTHWEN Kannst du mir die Besorgnis meiner Liebe zum Vorwurf machen? Er, der geschworene Feind meines Hauses, nie hätte er in den Bund unsrer Herzen gewilligt, und seine Weigerung wäre mein Todesurteil gewesen. JANTHE Du kennst ihn nicht; kein Hass steht so fest in seinem Herzen, dass ihn die Liebe zu seiner einzigen Tochter nicht entwurzelt hätte. Ach, und heimlich konnte ich ihn verlassen, mit Tränen wird er am Morgen sein Kind suchen und nicht finden. Sie wendet sich weinend von ihm. Nr. 3 - Duett JANTHE Teurer Eltern einz ge Freude, Lohn ich sie mit herbem Leide, Die zu ehren süsse Pflicht. Ach! Ich muss sie ja betrüben, Denn es zwingt mich, dich zu lieben, Was Vernunft dagegen spricht. RUTHWEN tritt zu Janthe und umarmt sie Fühl an meines Herzens Schlagen, Mehr als ich vermag zu sagen, Dass ich dein auf ewig bin; Nimmer werd ich dich betrüben, Ewig, ewig dich zu lieben, Schwör ich dir mit treuem Sinn. JANTHE sinkt an seine Brust Ach, ich muss sie ja betrüben, Denn es zwingt mich, dich zu lieben, Was Vernunft dagegen spricht. So bist du, Teurer, mein auf ewig, Und ewig, Teurer, bin ich dein! Ach, Liebe, Liebe nur macht selig, Mein Leben weih ich dir allein! RUTHWEN Nimmer werd ich dich betrüben, Ewig dich zu lieben, Schwöre ich mit treuem Sinn! Ja, Teure, dein bin ich auf ewig, Und ewig, Teure, bist du mein! Ach, Liebe, Liebe nur macht selig, Mein Leben weih ich dir allein! JANTHE So bist du, Teurer, mein auf ewig! RUTHWEN Ja, Teure, dein bin ich auf ewig! JANTHE Und ewig, Teurer, bin ich dein! RUTHWEN Und ewig, Teure, bist du mein! JANTHE Ach, Liebe, Liebe nur macht selig, Mein Leben weih ich ihr allein! So bist du, Teurer, mein auf ewig, Auf ewig, Teurer, bin ich dein! - RUTHWEN Ach, Liebe, Liebe nur macht selig, Mein Leben weih ich ihr allein! Ja, Teure, dein bin ich auf ewig, Und ewig, Teure, bist du mein! - JANTHE Als du dich zuerst mir nahtest, Bebte ich entsetzt zurück. RUTHWEN Weiss wohl, Liebchen, dass du s tatest, Doch jetzt lächelt mir dein Blick. Der Mond dunkelt allmählich und steigt dabei langsam höher, bis er am Ende des Duetts ganz hinter den Felsen links oben verschwunden ist JANTHE Als du dich zuerst mir nahtest, Bebte ich entsetzt zurück! Aber wie mit Zaubersbanden Zog es später mich zu dir. - Ja, ich folg dem innern Drange, Meinem Herzen folge ich. beiseite Ewig, ewig ist er mein! Liebe lacht aus seinen Augen; O wie glücklich werd ich sein! RUTHWEN Weiss wohl, Liebchen, dass du s thatest, Doch jetzt lächelt mir dein Blick! beiseite Ha, ihr ist im Herzen bange, Armes Mädchen, dauerst mich. laut Unsre Herzen, die sich fanden, Sind der Zauber, glaube mir. - beiseite Ha, ihr ist im Herzen bange, Armes Mädchen, dauerst mich. beiseite Doch Triumph! jetzt ist sie mein; Und ihr süsses Blut zu sangen, Welche Wollust wird das sein! Sie umarmen sich. Der Mond ist verschwunden. Ruthwen und Janthe fliehen beim ersten Hornruf nach hinten in die Höhle. Jäger mit Hörnern, Diener und Landleute mit Fackeln kommen, nach allen Seiten hin suchend, von links. SECHSTER AUFTRITT Jäger. Diener. Landleute Nr. 4 - Chor mit Soli CHOR ausserhalb Wo kann sie sein? - auftretend Wo kann sie sein? Beim Fackelschein Durchsucht den Wald, Ruft Echo wach, Dass tausendfach Mit Hörnerschall Allüberall Die Stimme widerhall . Janthe! Janthe! - Janthe! - Alle horchen gespannt, bis das Echo geantwortet hat. Sir Berkley kommt mit einem alten Diener und mit vier Fackelträgern von links vorn. Starker Mondschein beleuchtet die Felsen auf der rechten Seite. SIEBENTER AUFTRITT Berkley in der Mitte. Die Andern zurückstehend. Dann die Stimmen von Janthe und Ruthwen. Rezitativ BERKLEY Weh, mein Kind! In welcher Wildnis mag es irren? Weh, mein Kind, mein Kind! weh, mein Kind! In später Mitternacht vermiss ich es im Hause. Sicher haben Räuber sie entführt. zu seiner Umgebung Wer ihre Spur entdeckt, ich schwör es euch, Ihm wird des Vaters heisser Dank und grosser Lohn. um sich blickend Doch wehe! welchen Ort betraten wir? Er zeigt nach hinten auf die Höhle Hier hausen böse Geister seit Jahrhunderten, leise Die Vampyrhöhle nennt ihn das Volk. CHOR sieht sich entsetzt und ängstlich um, unruhig hin und her eilend Weh! die Vampyrhöhle! Schnell hinweg mit leisem Tritt! sich mit Teilnahme Berkley nähernd Armer Vater! Armer Vater! Sie beginnen, sich nach links zurückzuziehen Nur schnell hinweg! Nur schnell hinweg! Nur schnell hinweg mit leisem Tritt! Wo mag sie sein? Hier ist sie nicht! Ja, hier verlor sich ihre Spur! Ach, armer Vater, armer Vater, armer Vater, Nimmer siehst du Janthen wieder, Hier verlor sich ihre Spur. Drum schnell hinweg mit leisem Tritt, Nur fort von hier, nur fort von hier! Drum schnell hinweg mit leisem Tritt! Nur fort von hier, nur fort von hier, Fort mit leisem Tritt! Berkley vermag sich kaum noch aufrecht zu erhalten. Der alte Diener reicht ihm den Arm zur Stütze. Alle wenden sich nach links zum Abgang JANTHE in grellem Aufschrei in der Höhle Weh mir! RUTHWEN ebenso, mit triumphierendem Hohngelächter Haha! JANTHE wie oben Weh mir! RUTHWEN ebenso Haha! Alle kehren entsetzt um und eilen zurück CHOR Welch Geschrei! auf die Höhle hinten zeigend Dort kam es her! JANTHE wie oben Weh! BERKLEY Das war meines Kindes Stimme, Rettet mir ihr teures Leben! Die Jäger und die Diener mit den Fackeln eilen in die Höhle hinein BERKLEY Weh mir! Meine Kräfte schwinden! Er wankt. Der alte Diener stützt ihn BERKLEY Angst und Freude macht mich beben; Wie werd ich sie wiederfinden! Er ermannt sich und will zur Höhle. Einige Diener kommen mit Lord Ruthwen, den sie fest gepackt halten und der sich mit aller Macht dagegen sträubt, von dort zurück. Einige Jäger folgen. Die sonstigen Abgegangenen bleiben in der Höhle bei Janthe zurück. Der Vordergrund wird allmählich von blauem Licht überflutet, dann verbreitet sich schwacher Mondschein über die obersten Felsenspitzen. ACHTER AUFTRITT Ruthwen, Berkley zu seiner Linken. Die Andern zurückstehend BERKLEY zieht ergrimmt beim Anblick Ruthwens seinen Degen Frecher Räuber meines Kindes, Hier nimm deiner Taten Lohn. Er dringt auf Ruthwen ein und verwundet ihn tödlich. Ruthwen sinkt auf dem Felsenlager rechts vorn zusammen DIE ZURÜCKGEBLIEBENEN in der Höhle Sie ist tot! BERKLEY Wie? Mein Kind ermordet? Mein Kind ermordet! Er will zur Höhle. Jäger und Diener kommen ihm entgegen EIN DIENER Armer Vater! Weh! Entsetzen! Brust und Nacken deiner Tochter Sind voll Blut. Gift ger Zähne Spuren Verraten das Entsetzliche! Sie ward zum Opfer dem Vampyr! ALLE aufs höchste erschreckt Ein Vampyr! Ein Vampyr! Weh, ein Vampyr! Sie stürzen nach links davon. Berkley ebenso, geführt von seinem alten Diener. Ruthwen bleibt allein zurück. Der Mondschein beleuchtet nur noch die oberen Felsenspitzen im Hintergrunde NEUNTER AUFTRITT Ruthwen allein Rezitativ RUTHWEN sich mühsam aufrichtend Weh mir! Meine Kräfte weichen! Müssig wird die Zeit verstreichen, Kann ich nicht die Höh erreichen, Um dort sterbend mit den Augen Mondesstrahlen einzusaugen, Die mir neue Kräfte geben zum Leben. Schrecklich! Schrecklich! Allgerechter! Alles, alles öd und leer, Grause Stille ringsumher! - Nur der Hölle Hohngelächter Muss ich hören! Er sinkt zurück. Edgar Aubry kommt mit dem Hörnereinsatz von links ZEHNTER AUFTRITT Ruthwen auf dem Felsenlager rechts vorn, Aubry zu seiner Linken. AUBRY toch nicht sichtbar, spricht Ist denn nirgends ein Ausweg zu finden? Er kommt von links. Ein freier Platz ist hier, aber nach welcher Seite wende ich mich nun? Ruthwen macht eine Bewegung. AUBRY. Still, dort regt sich etwas. Er tritt näher. Die Musik endet RUTHWEN mit der Stimme eines tödlich Verwundeten Wohl mir! Ich höre eines Menschen Stimme! Wer du auch sein magst - AUBRY Ha, ein Verwundeter liegt hier am Boden. RUTHWEN Wer du auch sein magst, habe Mitleid - AUBRY Welche Stimme? Er steht nun Ruthwen ganz nahe Was seh ich! Täuscht des Mondes matter Schimmer mein Auge nicht, so bist du Ruthwen! RUTHWEN. Aubry, du bist s? Mein Engel sendet dich; ich ward hier von Räubern überfallen. AUBRY Gott! Teurer Freund, was kann ich für dich tun? Ist deine Wunde tödlich? Ist dir zu helfen? RUTHWEN der mit Aubrys Hilfe sich ein wenig erhoben hat Nein, menschliche Hilfe kommt zu spät - und doch - Aubry - wenn ich je dein Freund war - leiste mir einen wichtigen Dienst. AUBRY O rede, was kann ich für dich tun? Du warst einst der Retter meines Lebens, o dass ich dir vergelten, dass ich mein Leben für das deine opfern könnte. RUTHWEN. Nein, für mein Leben ist nichts mehr zu tun, aber - Aubry - ich bitte dich - AUBRY Zögere nicht, es auszusprechen! Was ist s? Soll ich deinen Tod rächen? Hast du jene Räuber erkannt? RUTHWEN Nein, das ist es nicht, was ich von dir begehre! Schmerzhaft zusammenzuckend und niedersinkend. O! AUBRY So rede denn, was ist s! Was kann ich für dich tun? Welch seltsame Unruhe in deinem ganzen Wesen - lebt irgend jemand, um den du besorgt bist? Drückt irgend eine schwere Schuld dein Gewissen? - Rede, was ist s? RUTHWEN erhebt sich ein wenig Nichts von allem - ich bitte dich nur - Aubry - leite mich hinauf auf jene Felsen Er zeigt nach dem Steinlager über der Höhle und lege mein Gesicht so - dass die Strahlen des Mondes - mir in die Augen dringen. AUBRY Seltsam - und was soll? von einem Gedanken erfasst Ha, welche Ahnung! Man sagt, dass jene fürchterlichen Geschöpfe - RUTHWEN Still! Vollziehe meine Bitte! AUBRY So wär es wahr, was man in London mir gesagt? Entsetzlicher! Du wärst ein V - RUTHWEN rafft sich gewaltsam halb in die Höhe Halt ein, Unglückseliger, vollende nicht! In jener Stunde, da ich dein Leben rettete, gelobtest du, für mich zu tun, was ich von dir verlangte. Wohl, so erfülle jetzt, um was ich dich bat, und schwöre mir zuvor, alles, was du von mir weisst, oder noch erfahren, oder auch nur ahnen magst, zu verschweigen. Aubry zögert RUTHWEN Nur vierundzwanzig Stunden! AUBRY Ruthwen! RUTHWEN heftig Schwöre! Schwöre bei allem, was dir heilig ist, bei deiner Seele Seligkeit! AUBRY Du warst der Retter meines Lebens - wohlan, ich schwöre! Er erhebt die Hand zum Schwur RUTHWEN. Und verflucht seist du in den Abgrund der Hölle, alle Strafe des Meineids laste zehnfach auf deiner Seele, wenn du den Schwur brichst! Verflucht seist du, und wer dir angehört! Verflucht sei, was du liebst, und was dich liebt! Schwöre mir! AUBRY wie oben Ich schwöre! durchschauert Entsetzlich! Nr. 5 - Melodram. Begleitendes Musikstück RUTHWEN Ah! - So - nun will ich ruhig mein Schicksal erwarten. - Leite mich hinauf. Er erhebt sich mühsam unter Aubrys Beihilfe. Der von links hereinfallende Mondschein wird heller. Aubry leitet Ruthwen langsam, indem er die linke Hand auf seinen Nacken legt, über den Aufgang links zu dem Steinlager über der Höhle, ist ihm beim Niederlegen auf die Maschine behilflich, und zwar so, dass von links her die Strahlen des Mondes auf Ruthwens Gesicht fallen; dann entflieht er entsetzt nach links. Grellheller Mondschein, grosser und voller Beleuchtungseffekt. Der Vordergrund bleibt dunkel. RUTHWEN s Züge beginnen sich zu regen, er richtet sich durch die Maschine neubelebt unter dem Einfluss der Mondstrahlen auf, erhebt malerisch den Mantel gegen den Mond, so dass die Maschine ungesehen sich wieder senkt und atmet tief auf. Ah! Marschner,Heinrich/Der Vampyr/II
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Horizont 「地平線」 詞/In Extremo 曲/In Extremo 言語/ドイツ語 歌詞 Tausend Mal hab ich mich betrogen Tausend Mal hab ich dich gekränkt Tausend Mal zuviel gelogen Tausend Mal alles verdrängt Alles, alles, alles verdrängt Doch in dieser einen Stunde In der ich dich verloren hab Weiß ich was ich dir angetan Und breche über mich den Stab Wollte doch mehr hinterlassen Weiß nicht wohin mit meiner Wut Außer gegen mich gerichtet Doch selbst dazu fehlt mir der Mut Dort wo der Horizont Sich mit dem Meer verbindet Dort wollt ich auf dich warten Auf dass du mich dort findest Dort wo der Horizont Sich mit dem Meer verbindet Dort wollt ich auf dich warten Auf dass du mich dort findest Tausend mal zuviel versprochen Tausend Mal dasselbe Leid Tausend Mal dein Herz gebrochen Tausend Mal zu spät bereut Zu spät, zu spät bereut Doch in dieser einen Stunde Wenn der Wind sich plötzlich dreht Habe ich den Sturm geerntet Den ich selbst einst ausgesät Wollte doch mehr hinterlassen Wollte mehr doch für dich sein Als ein würdeloser Körper Abgekratzt vom Pflasterstein Dort wo der Horizont Sich mit dem Meer verbindet Dort wollt ich auf dich warten Auf dass du mich dort findest Dort wo der Horizont Sich mit dem Meer verbindet Dort wollt ich auf dich warten Auf dass du mich dort findest Dort wo der Horizont Sich mit dem Meer verbindet Dort wollt ich auf dich warten Auf dass du mich dort findest Dort wo der Horizont Sich mit dem Meer verbindet Dort wollt ich auf dich warten Auf dass du mich dort findest 日本語訳 千回も 俺は自分を裏切った 千回も 俺は君の心を傷つけた 千回も あり余るほどの嘘をつき 千回も 全てを台無しにした 全てを 全てを 台無しにした だが今この時間に 俺はお前を失った お前にどんな苦しみを与えたかはわかっている そして俺は 自分に死の裁きを言い渡す(※1) 最期にもう少し 言い残しておきたい この怒りを どこに向けるべきかわからないんだ 自分に向かって ぶつける以外に でも自分には そうする勇気がないんだ 地平線の彼方 海とつながるその場所で 俺はお前を待っていたかった お前が俺を見つけてくれるのを 地平線の彼方 海とつながるその場所で 俺はお前を待っていたかった お前が俺を見つけてくれるのを 千回も 約束を交わした 千回も 同じ苦しみを与えた 千回も お前の心を砕いて 千回も 遅すぎる後悔をした 遅すぎる 遅すぎる後悔をした だが今この時間に 風向きが突然変わった 昔 自分が種をまいて 育った嵐を 収穫する羽目になった(※2) 最期にもう少し 言い残しておきたい 俺は今もなお お前のことを想っていると この卑しい人間の死体が 通りの敷石の上から片付けられていっても 地平線の彼方 海とつながるその場所で 俺はお前を待っていたかった お前が俺を見つけてくれるのを 地平線の彼方 海とつながるその場所で 俺はお前を待っていたかった お前が俺を見つけてくれるのを 地平線の彼方 海とつながるその場所で 俺はお前を待っていたかった お前が俺を見つけてくれるのを 地平線の彼方 海とつながるその場所で 俺はお前を待っていたかった お前が俺を見つけてくれるのを 解説・補足 この曲はIn Extremoにしては珍しい女声とのコラボ曲で、声の主はドイツのオルタナティブロックバンド、ダイ・ハッピー(Die Happy)でボーカルを努める、チェコ出身のマルタ・ヤンドヴァ(Marta Jandová)という人です。彼女は他にもアポカリプティカ(Apocalyptica)やウームフ(OOMPH!)といったバンドの曲に参加しています。ちなみに、PVに出てくる女の人とは別人です。 ※1 原文では「自分の頭上で杖を折った」となっていて、ドイツの慣用句で「頭上で杖を折る」とは「致命的な非難・弾劾を加える」ことを意味します。これは昔死刑執行前に、裁判官が死刑囚の頭上で杖を三つに折ったことに由来していて、ここでは文脈上その語源に近い形に訳しました。 ※2 ドイツのことわざからの借用。本来の形は"Wer Wind sät, wird Sturm ernten."(訳:風をまく者は嵐を収穫するだろう)で、「身から出た錆」のような意味です。
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